Tests - eine Säule der Vorsorge

Als Grundelement zum Nachweis von Darmtumoren oder Polypen dient der chemische Test auf verborgenes Blut im Stuhl. Eine erhöhte Erkennungsrate haben immunologische Methoden und ein Test auf ein tumorspezifisches Enzym.

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Eine Assistentin sortiert nach einer Arbeitsliste Stuhlproben für die Analyse. Regelmäßige Stuhltests sind beim Darmkrebs-Screening unerlässlich.

Eine Assistentin sortiert nach einer Arbeitsliste Stuhlproben für die Analyse. Regelmäßige Stuhltests sind beim Darmkrebs-Screening unerlässlich.

© Foto: Labor Enders

Als fundamental fürs Screening empfehlen nahezu alle Leitlinien den chemischen Guajak-Test auf okkultes Blut im Stuhl. Seine Wirksamkeit ist gut belegt, etwa in einer US-Studie mit 47 000 Teilnehmern: Die Darmkrebs-Sterberate über 13 Jahre war in der Gruppe mit jährlichem Test um 33 Prozent, mit zweijährlichem um 21 Prozent geringer als im nicht untersuchten Vergleichskollektiv.

In Deutschland zahlen die Kassen diesen Test für Menschen mit normalem Risiko - ohne Darmkrebs in der Familie - einmal jährlich vom 50. bis zum 54. Lebensjahr (etwa Haemoccult®, hemoCare, hemo FEC®). Danach übernehmen sie die Kosten alle zwei Jahre, und zwar für diejenigen Versicherten, die den Goldstandard Koloskopie ablehnen.

Der chemische Test weist ein Drittel der Neoplasien nach

Bei einmaliger Anwendung beträgt die Sensitivität des Tests 30 Prozent, das heißt: Es lassen sich ein Drittel der Polypen oder Adenome nachweisen. Damit die Erkennungsrate steigt, müssen die Patienten wirklich jährlich zum Test kommen.

Der Nachweis beruht darauf, dass Polypen und Karzinome öfter bluten als gesunde Mukosa. Die Patienten bekommen vom Arzt die Testbriefchen mit nach Hause. Die Auswertung erfolgt in der Arztpraxis durch Zugabe von Wasserstoffperoxid: Ist Hämoglobin vorhanden, färben sich die Teststreifen blau. Ist auch nur eine der Proben positiv, sollte unbedingt zur Abklärung eine Koloskopie erfolgen. Gut zu wissen: Nur bei einem von zehn Menschen, deren Befund positiv ist, wird tatsächlich ein Tumor entdeckt.

Falsch positiv kann das Ergebnis zum Beispiel werden, wenn sich die Patienten nicht an die Diätvorschriften gehalten haben. Die lauten: drei Tage vor dem Test und währenddessen auf Blutwurst, Rind- und Schweinefleisch, Rettich oder Vitamin C in hohen Dosen verzichten.

Auch immunologische Tests reagieren auf okkultes Blut

Außerdem sollten die Patienten einige Arzneimittel in hohen Dosen meiden, etwa Aspirin, Ibuprofen oder Diclofenac. Frauen sind angehalten, den Test erst drei Tage nach Ende der Regelblutung zu machen.

Bei immunologischen Tests sind Antikörper spezifisch gegen das menschliche Hämoglobin gerichtet, so dass die Resultate nicht durch Nahrungsmittel verfälscht werden, die Sensitivität liegt über 70 Prozent. Erhältlich sind Tests auf Hämoglobin allein (etwa PreventID® CC, immoCare®) oder zusätzlich auf den Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex. Die meisten Tests werden in der Arztpraxis gemacht, einige vom Laborarzt oder dem Patienten selbst

Ein Test reagiert auf das tumorspezifische Enzym M2-Pyruvatkinase (ScheBo® Tumor M2-PKTM). Das Ergebnis ist unabhängig davon, ob die Neoplasien bluten, eine Diät ist nicht erforderlich. Karzinome werden zu 85 Prozent erkannt. Polypen aller Größen zu 46 Prozent.) (ars)

Eine Liste mit Tests gibt es bei www.lebensblicke.de

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