Therapieerfolg bei Hypertonie wird oft überschätzt

NEU-ISENBURG (Rö). Die meisten Hausärzte kennen das Therapieziel von 140 / 90 mmHg bei Hypertonikern. Viele sind aber der Meinung, daß es genügt, den Blutdruck bei Hypertonikern überhaupt zu senken, auch wenn das Therapieziel nicht erreicht wird, hat eine Umfrage ergeben.

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Für die Studie mit der Bezeichnung "Close the Gap" wurden 1259 Ärzte der Primärversorgung in 17 Ländern, darunter auch Deutschland befragt. Die Ergebnisse wurden am vergangenen Samstag zum Welt-Hypertonie-Tag bekanntgegeben.

Die Daten bestätigen, daß mit 96 Prozent die allermeisten Kollegen das Therapieziel von 140 / 90 mmHg kennen und wissen, daß bei Hypertonikern, bei denen dieses Ziel erreicht wird, das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis entscheidend vermindert wird.

Aber ein erheblicher Teil der befragten Hausärzte behandelt nicht entsprechend. Denn etwa 40 Prozent stimmen der Meinung zu, daß es genügt, den Blutdruck lediglich auf ein akzeptables Niveau zu senken und nicht unbedingt auf den empfohlenen Zielwert.

Auch scheinen viele Kollegen den Erfolg ihrer Behandlung zu überschätzen: Denn mehr als die Hälfte der Befragten glaubten, daß etwa 70 Prozent der Hypertonie-Patienten ihr Therapieziel erreicht haben. Aus epidemiologischen Daten ist allerdings bekannt, daß in Europa nur bei etwa jedem dritten behandelten Hypertoniker der Zielwert auch wirklich erreicht wird.

Die Umfrage war Teil der Kampagne "i-Control to Goal", die von der Welt-Hypertonie-Liga in Partnerschaft mit Bristol-Myers Squibb und Sanofi-Aventis unterstützt wurde.

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