US-Ärzte nutzen gerne den Placebo-Effekt

BETHESDA (mut). Jeder zweite Internist und Rheumatologe in den USA verschreibt seinen Patienten bewusst und regelmäßig Präparate als Placebos. Nach Daten einer Umfrage sind zudem fast zwei Drittel der Ärzte davon überzeugt, dass diese Praxis ethisch vertretbar ist.

Veröffentlicht:

Als Placebos werden in der Untersuchung Präparate bezeichnet, die Ärzte außerhalb der Indikation verschreiben, weil sie davon ausgehen, dass sie bei ihren Patienten nur über deren positive Erwartungshaltung wirken.

Insgesamt hatten sich an der Umfrage der Forscher aus Bethesda knapp 680 Internisten und Rheumatologen beteiligt. Von den etwa 350 Ärzten, die regelmäßig und bewusst Mittel als Placebos verschreiben, wählen 41 Prozent Analgetika, 38 Prozent Vitaminpräparate, 13 Prozent Antibiotika und ebenso viele Sedativa. Nur 5 Prozent greifen auf Zuckerpillen oder Salzlösungen zurück.

Die meisten der Ärzte beschreiben ihren Patienten die Präparate als potenziell wirksam (68 Prozent), nur 5 Prozent sprechen explizit von Placebos. 62 Prozent aller befragten Ärzte sehen keine ethischen Probleme im Verschreiben von Placebos.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung