Über 27 000 Menschen leiden allein in Stuttgart unter Lärm

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STUTTGART (mm). Trotz neuer EU-Vorgaben ist der Lärmschutz in Baden-Württemberg nicht ausreichend geregelt, kritisiert der Umweltökonom Professor Dr. Lutz Wicke.

In der Tat seien viele Menschen dauerhaft gesundheitsschädlichem Lärm ausgesetzt, bestätigt Umweltministerin Tanja Gönner. Die Ministerin stellte die Ergebnisse der Lärmkartierungen im Südwesten vor. Einer der Lärmschwerpunkte liege beispielsweise in Stuttgart, so Gönner. Unter den 591 000 Einwohnern in der Landeshauptstadt sei die Lärmbelastung für etwa 27 000 Menschen so hoch, dass für sie ein gesundheitliches Risiko bestehe.

Bis Mitte des Jahres sollen nach EU-Vorgaben Aktionspläne für Ballungsräume ab 250 000 Einwohnern erstellt werden. Für Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern gilt als Termin das Jahr 2012. Wesentliche Ziele des baden-württembergischen Umweltplanes 2000 müssten dringend umgesetzt werden und Aktionspläne gegen den Lärm erstellt werden, fordert der vom Land eingesetzte "Nachhaltigkeitsbeirat" der CDU-FDP-Landesregierung.

Nach einer europäischen Studie mit 5000 Anwohnern von sechs großen Flughäfen liegt die nächtliche Lärmbelastung in der Umgebung von Flughäfen im Schnitt zwischen 30 und 60 dB (A). Bereits ein um 10 dB (A) höherer Fluglärmpegel - vom Menschen als verdoppelte Lautstärke empfunden - erhöht das Risiko für Bluthochdruck um 14 Prozent bei Frauen und Männern. Gönner räumte ein, dass auch angesichts der EU-Richtlinie eine Lärmminderung nur langsam möglich sei. Sie appellierte an Städte und Gemeinden, die örtlichen Lärmschwerpunkte zu ermitteln.

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