Urintest zeigt Erfolg einer Blutdrucktherapie an

Veröffentlicht:

"Sind Ihre Nieren ok?" Unter diesem Motto steht der heutige Weltnierentag in mehr als 50 Ländern. Internationale Fachgesellschaften machen aus diesem Anlass darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, Blutdruck und Blutzucker gut einzustellen sowie regelmäßig auf Eiweiß im Urin zu testen.

Bereits für den Gesundheits-Check ab dem 35. Lebensjahr empfiehlt Professor Jan Galle aus Lüdenscheid speziell den Test auf Mikroalbuminurie. Damit lassen sich schon 20 mg Albumin pro Liter Harn nachweisen. Zwar müssen die Patienten ihn im Gegensatz zum üblichen Streifentest selbst zahlen, sofern kein Verdacht auf eine Nierenerkrankung besteht. Aber neue Daten untermauern immer sicherer den Stellenwert des Mikrotests für die Prävention, so Galle im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

So haben schon 30- bis 40-Jährige mit Mikroalbuminurie ein erhöhtes Risiko, etwa fünf Jahre später an hohem Blutdruck zu erkranken. Also scheinen die Albuminspuren im Urin nicht bloß die Folge eines Gefäßschadens durch Hypertonie oder Diabetes zu sein. Sondern sie sind offenbar auch ein Vor-Zeichen solcher Erkrankungen. "Eine spannende Diskussion: Was ist Henne, was ist Ei?", sagte Galle.

Weiterhin haben große Studien erstmals ergeben, dass Blutdrucksenkung mit ACE-Hemmern den Eiweißverlust und damit das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenerkrankungen verringert. Galle: "Damit schließt sich eine Kette aus Ursache und Wirkung." Das habe praktische Bedeutung: Kollegen, die Patienten mit hohem Blutdruck und Eiweißverlust behandeln, sollten nach einem Jahr erneut Albumin bestimmen. Wird vermehrt Eiweiß ausgeschieden, ist das ein Fingerzeig dafür, die Hypertonie intensiver anzugehen, zum Beispiel mit einer Kombination von ACE-Hemmer und Sartan. So lässt sich der Eiweißverlust auch als Verlaufsparameter nutzen. (ars)

Weitere Infos gibt es unter www.nierengesellschaft.de sowie unter www.worldkidneyday.org

Lesen Sie dazu auch den Gastkommentar: Der Weltnierentag soll den Blick dafür schärfen, wie sehr Nephropathien immer noch unterschätzt werden

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Sonderbericht

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin hört während einer medizinischen Konsultation in ihrer Praxis die Lunge einer Patientin ab.

© AntonioDiaz / stock.adobe.com

In der Niederlassung

Körperliche Untersuchung vor einem Ultraschall – sinnvoll oder nicht?

Eine Hand mit aggressiver Geste.

© Doodeez / Stock.adobe.com

Kommunikationstrainer gibt Tipps

Aggressive Patienten: So können Ärztinnen und Ärzte deeskalieren