Gut belegt

Vollkornkost wirkt präventiv

Veröffentlicht:

JENA. "Die präventiven Wirkungen von Vollkornprodukten hinsichtlich Krankheiten, wie Diabetes Typ 2, Hypercholesterinämie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas, sind sehr gut belegt", wird Professor Stefan Lorkowski von der Universität Jena, der zugleich die Sektion Thüringen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) leitet, in einer Mitteilung der Uni zitiert.

In den letzten Jahren gab es jedoch Meldungen, dass Weizen etwa Adipositas und chronische entzündliche Darmerkrankungen fördern soll. "Derartige Aussagen sind sehr plakativ und aus wissenschaftlicher Sicht differenzierter zu betrachten", so der Jenaer Ernährungsexperte Professor Gerhard Jahreis.

Insbesondere für Vollkornprodukte, die einen hohen Ballaststoffgehalt haben, gelte dies sicherlich nicht, so der ehemalige Leiter der Thüringer DGE-Sektion. Um "Getreide: Gesund- oder Krankmacher?" drehte sich alles bei der jüngsten Ernährungsfachtagung der DGE, zu der sich rund 300 Teilnehmer an der Friedrich-Schiller-Universität Jena versammelten.

Dort wurden unter anderen die Ergebnisse einer Metaanalyse vorgestellt, heißt es in der Mitteilung. Darin wurde belegt, dass eine reduzierte Einnahme von Stärke und Zucker durch einen erhöhten Verzehr von Vollkornprodukten etwa das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen deutlich vermindert.

Das sei, so die Uni Jena, auch bemerkenswert, da aktuelle Studien belegen, dass ein zu hoher Verzehr von Stärke gesundheitliche Nachteile haben kann. Für Patienten mit Zöliakie wurden als glutenfrei deklarierte Haferflocken als ein balaststoffreiches und für viele der Betroffenen gut verträgliches Lebensmittel aufgezeigt.

Deutlich wurde auch, dass immer mehr Gesunde auf glutenfreie Lebensmittel zurückgreifen, aus Angst und in dem Glauben, einen gesundheitlichen Vorteil zu haben - was aber nach Meinung der Experten nicht der Fall ist. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Metabolische Dysfunktion in der Schwangerschaft

Schwangerschaftsvorsorge: Zucker und Fette im Fokus

Latenter Autoimmundiabetes

Auch später Typ-1-Diabetes trübt die Prognose

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.

Ein Wegweiser-Schild

© PX Media / stock.adobe.com

Antidiabetika

Diabetes-Medikation: Welches Inkretin-Mimetikum ist das richtige?