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Vom Menschenklon weit entfernt

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Das Klonschaf Dolly kennt inzwischen jeder. Für viele Menschen war es eine Sensation, als heute vor zehn Jahren die Geburt des Schafes bekannt wurde. Für andere war es weit weniger spektakulär, sondern nur eine Frage der Zeit, bis das, was bis dahin mit embryonalen Zellen möglich war, auch mit Zellen von erwachsenen Tieren gelingt. Nach zehn Jahren Erfahrung mit der Methode ist jedoch Ernüchterung eingetreten: Sie ist noch immer sehr ineffizient.

Außer in der Grundlagenforschung hat das Klonen heute seinen Nutzen vor allem in der Herstellung transgener Tiere. So setzt zum Beispiel die Arbeitsgruppe um Professor Heiner Niemann aus Mariensee inzwischen ganz auf das Klonen, um Tiere mit einer gewünschten genetischen Ausstattung herzustellen. Derart genetisch veränderte Schweine werden darauf hin untersucht, ob sie sich als Organspender eignen.

Auch zehn Jahre nach Dolly geht es bei der Methode nicht ums Menschenklonen. Die Klonforscher haben sich glücklicherweise frühzeitig davon distanziert, wenn auch erst dann mit Nachdruck, als unseriöse Forscher und eine Sekte ankündigten, schon bald ein Klon-Baby präsentieren zu wollen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es offenbar eine biologische Grenze gibt, die das Klonen von Primaten aus adulten Zellen verhindert. Bleibt zu hoffen, dass Forscher nie versuchen werden, diese Grenze zu überwinden.

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