Vorteile für Enoxaparin-Therapie bei Herzinfarkt-Patienten

WIEN (Rö). Werden Herzinfarkt-Patienten statt mit unfraktioniertem Heparin mit niedermolekularem Heparin behandelt, haben sie noch nach einem Jahr klinische Vorteile.

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Dies belegen Einjahresanalysen zweier Studien mit Enoxaparin (Clexane®), die beim Europäischen Kardiologen-Kongress in Wien vorgestellt worden sind. In die Studie Extract-TIMI* 25 wurden 20 506 Patienten mit ST-Strecken-Hebungs-Infarkt aufgenommen, die mit Thrombolyse behandelt wurden.

Sie erhielten dabei unfraktioniertes Heparin oder Enoxaparin. Nach einem Jahr waren vom primären Studienendpunkt Tod oder Myokardinfarkt 17 Prozent der Patienten mit unfraktioniertem Heparin, aber nur 15,8 Prozent der Patienten betroffen, die das niedermolekulare Heparin erhalten hatten.

Diese relative Verringerung um acht Prozent sei statistisch signifikant, sagte Professor David A. Morrow aus Boston in den USA auf einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis. Der Unterschied beruhe hauptsächlich auf der Differenz der Raten beim nichttödlichen Herzinfarkt. Dazu kam es bei 6,8 Prozent der mit unfraktioniertem Heparin behandelten Patienten und bei 5,7 Prozent mit Enoxaparin. Das sind relativ 18 Prozent weniger.

In die zweite Studie STEEPLE** waren ebenfalls Herzinfarkt-Patienten aufgenommen worden. Die mehr als 3500 Teilnehmer waren mit PTCA behandelt worden und hatten dabei ebenfalls unfraktioniertes oder niedermolekulares Heparin erhalten. Nach einem Jahr ergaben sich für den kombinierten Endpunkt aus Tod und schwerer Blutung folgende Raten: 3,3 Prozent bei Behandlung mit Enoxaparin und 4,7 Prozent bei Behandlung mit unfraktioniertem Heparin - ein signifikanter Unterschied.

*ExTRACT-TIMI 25: Enoxaparin and Thrombolysis Reperfusion for Acute Myocardial Infarction treatment, Thrombolysis in Myocardial Infarction Study 25

STEEPLE**: Safety and Efficacy of Enoxaparin in percutaneous Coronary Intervention Patients.

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