Notfall-Komitee

WHO: Zika kein Grund, Olympia zu verlegen

Die WHO widerspricht Experten, die wegen der Zika-Gefahr die Verlegung der Olympiade fordern.

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GENF. Die WHO rät trotz der Gefahren durch Zika-Viren nicht von Reisen nach Brasilien ab. Auch bestehe kein Grund, die Olympiade zu verlegen oder zu verschieben, entschied das Notfall-Komitee der Organisation am Dienstag in Genf.

"Das Risiko einer weiteren internationalen Ausbreitung ist sehr gering", sagte der Chef des WHO-Notfall-Komitees, David Heymann. Speziell im südamerikanischen Winter, also zum Zeitpunkt der Spiele im August, sei die Intensität der Verbreitung schwach. Das Virus grassiert in fast 60 Ländern. Eine Verlegung der Spiele hätte damit keinen signifikanten Einfluss auf die Verbreitung der Krankheit. Unlängst hatten rund 200 Gesundheitsexperten für die räumliche oder zeitliche Verschiebung der Spiele plädiert (wir berichteten).

Zwar könnten Massenveranstaltungen wie die Olympischen Spiele bei der Übertragung von Krankheiten eine Rolle spielen. Bei Zika treffe dies aber nicht zu, so Heymann. "Das Risiko in Verbreitungsgebieten ist mit oder ohne Massenveranstaltungen gleich", heißt es in den Empfehlungen der WHO. Zugleich bekräftigte die WHO, dass weiterhin keine generelle Reisewarnung wegen Zika nötig sei. Das gelte auch für alle Städte in Brasilien, in denen die Olympischen und die Paralympischen Spiele stattfinden. Zu den Empfehlungen gehört, dass Schwangere nicht in betroffene Gebiete reisen sollten. Wegen möglicher sexueller Übertragbarkeit der Viren sollen Schwangere laut WHO zudem nur "Safer Sex" praktizieren, wenn ihre Partner in betroffenen Gebieten leben oder aus solchen zurückkehren.

Brasiliens OK-Chef Carlos Nuzman hatte zuletzt versichert, es gebe kein "Gesundheitsrisiko für die Öffentlichkeit" während der Spiele. Der Deutsche Olympische Sportbund will seine Athleten mit regelmäßig aktualisierten Informationen über die Gefahren von Zika aufklären. Der DOSB hat die Sportler mit dem Mückenschutzmittel "Anti-Brumm" ausgestattet und mahnt die Sportler zum Insektenschutz. (dpa)

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