Wochentablette erleichtert Osteoporose-Therapie

Veröffentlicht:

BERLIN (ner). Die Einnahme von Vitamin D ist ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Therapie. Daran hat Professor Michael Amling aus Hamburg erinnert. Nach seinen Angaben sind wahrscheinlich mehr als 90 Prozent der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt.

Vitamin D ist ein Hormon, das nicht nur am Knochen seine Wirkungen entfaltet. Rezeptoren für Vitamin D gibt es unter anderem auch in der Muskulatur. So habe Vitamin D bei Osteoporose-Patienten positive Effekte auf Muskelkraft und Muskelkoordination, sagte Amling bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Berlin. Tagesdosen von 700 bis 800 I.E reduzierten das Sturz- und das Frakturrisiko.

Die Ausmaße der Unterversorgung mit Vitamin D in der Bevölkerung sind offenbar lange unterschätzt worden. Amling zitierte eine Untersuchung am Zentrum für Biomechanik und Skelettbiologie des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf. Mit Herzblutproben bei 648 männlichen und weiblichen Leichen war der Vitamin-D-Spiegel ermittelt und der Mineralisationsstatus anhand von Beckenkammbiopsien untersucht worden.

Der Mineralisationsgehalt des Knochens war mit dem 25-Hydroxy-D3-Spiegel verglichen worden. In der Studie ergab sich eine Prävalenz von Mineralisationsstörungen von 26  Prozent. Aus den Daten ließ sich ermitteln, dass der optimale Vitamin-D-Spiegel im Serum über 30 ng / ml liegen sollte. Demnach müsse bei 90 Prozent der deutschen Bevölkerung auf eine Hypovitaminose D geschlossen werden, so Amling.

Dies ist angesichts der zunehmenden Osteoporose-Häufigkeit von Bedeutung. "Nur eine Osteoporose-Therapie in Kombination mit Vitamin D ist vollständig", betonte der Experte. Er zeigte sich daher erfreut über die Einführung der neuen Fixkombination von Alendronat 70 mg plus 5600 I.E. Vitamin D (Fosavance® 5600). Das Präparat enthält die erforderliche Wochendosis beider Mittel für Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose. Damit können die Therapieempfehlungen in Leitlinien leichter umgesetzt werden.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen