Wundauflage bringt Heilung wieder in Gang

DIJON (sir). Für Patienten mit chronischen Wunden gibt es eine neue Wundauflage, die das Abheilen fördert. Sie enthält einen Faktor, der die Eiweißspaltung und die Entzündung hemmt.

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Der biochemisch wirksame Nano-Oligosaccharid-Faktor (NOSF) wirkt der überschießenden Aktivität der Eiweiß spaltenden Matrix-Metallo-Proteasen (MMP) und der Entzündung entgegen. Zudem schützt er Wachstumsfaktoren. Daher komme durch die NOSF-haltige feuchte Wundauflage UrgoCell® START die verzögerte Wundheilung wieder in Gang, sagte Professor Martin Steinhoff aus Münster bei einer Veranstaltung des Unternehmens Urgo.

NOSF sei in die bewährte Lipokolloid-Matrix (TLC) eingearbeitet, ergänzte Dr. Serge Bohbot vom Laboratoire Urgo aus Dijon. In vitro und in vivo gebe es mit der Kombination von NOSF und TLC gute Resultate. So sanken damit in Kulturen humaner Makrophagen die freien MMP-1 um 75 Prozent. Die Ergebnisse einer noch nicht veröffentlichten PhaseIII-Zulassungsstudie für die Wundauflage bezeichnete Bohbot als vviel versprechend.

Als chronisch wird eine Wunde definiert, wenn sie länger als zwei Monate nicht heilt. Schon oberflächliche Läsionen genügen als Auslöser. Besonders bei Patienten mit chronischen Erkrankungen der Blutgefäße, aber auch bei Diabetikern, Rauchern und Menschen über 70 Jahre sowie bei Übergewichtigen heilen Wunden nicht mehr richtig. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland haben chronische Wunden, viele jahrelang.

"Die Wundheilung ist ein komplexer Vorgang", betonte Steinhoff. In der Endphase seien Wachstumsfaktoren und Eiweiß spaltende Proteasen wie die MMP wichtig. Ist deren Gleichgewicht gestört und nehmen die MMP überhand, dann schließt sich die Wunde nicht. Die Heilung sei dann gewissermaßen festgefahren.

Weitere Infos gibt es bei der Initiative Chronische Wunden e.V., Heinrichstraße 51, 44536 Lünen, Tel.:02 31 / 79 33 121, www.ic-wunden.de

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