Zuviel Barbiturate oder Opioide bei Migräne ungünstig

NEW YORK (ars). Ein Zuviel an Barbituraten oder Opioiden zur Behandlung bei episodischer Migräne kann die Krankheit verschlimmern. Einer US-Studie zufolge gehen die Patienten das Risiko ein, dass ihre Schmerzen chronisch werden.

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Wer solche Wirkstoffe an mehr als acht Tagen im Monat einnimmt, hat demnach ein doppelt so hohes Risiko, innerhalb eines Jahres an chronischer Migräne zu erkranken als jemand, der auf diese Medikamente verzichtet. So lautet das Ergebnis einer Studie, die beim Jahreskongress der American Academy of Neurology vorgestellt wurde.

Als episodisch war eine Migräne definiert, die an weniger als 15 Tagen im Monat auftrat, dauerte sie länger, galt sie als chronisch. Nach Angaben der Autoren um Dr. Marcelo Bigal aus New York beschleunigen Präparate mit Codein, Butalbital oder Oxycodon offenbar die Progression. Die Neurologen plädieren daher für strikte Grenzen, um zu verhindern, dass die Beschwerden häufiger und stärker werden.

Für ihre Studie hatten sie 24 000 Patienten mit Kopfschmerzen nach ihrer Medikation befragt und ermittelt, bei wie vielen Teilnehmern mit episodischer Migräne ein Jahr später ein Fortschreiten zur chronischen Form stattgefunden hatte. Kein erhöhtes Risiko ergab sich für Triptane und nicht-steroidale Mittel wie Aspirin, Ibuprofen und Naproxen.

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Kommentare
Dr. Jan-Peter Jansen 22.04.200811:19 Uhr

Andere Sichtweise?

Kann es nich so sein, dass die Patienten, bei denen sich die Migraene verschlechtert hat, einfach zu den staerker wirksamen Mitteln gegriffen haben? Wenn man die sache so sieht, dann waere es logischer.
Beste Gruesse
Dr. Jansen

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