Zwei Wege, Refluxkranken effektiv zu helfen

DÜSSELDORF (gwa). Die Refluxkrankheit ist - wie etwa Bluthochdruck auch - eine chronische Erkrankung. Symptome und Beeinträchtigung der Lebensqualität von Patienten korrelieren dabei übrigens nicht mit dem Ausmaß endoskopisch gefundener Läsionen. Je nach Stadium der Entzündung und Stärke der Symptome brauchen Betroffene eine lebenslange Bedarfs- oder Dauertherapie mit Protonenpumpen-Hemmern (PPI).

Veröffentlicht:

Darauf haben Spezialisten bei einem Symposium in Düsseldorf hingewiesen, das von Professor Karl-Hans Holtermüller aus Frankfurt am Main und Professor Burkhard May aus Bochum geleitet wurde.

Reflux-Patienten haben keine erhöhte Säureproduktion, wie viele Betroffene vermuten. Bei ihnen kommt es etwa wegen Funktionsstörungen des unteren Ösophagussphinkters zu einem unphysiologischen Reflux. "Wie stark Patienten Symptome wie Sodbrennen haben, hängt von der Sensitivität ihres Ösophagus ab.

Diese Sensitivität variiert von Mensch zu Mensch, und auch bei jedem einzelnen Menschen von Zeit zu Zeit", sagte Dr. Ute Schwegler vom Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid. Das bedeutet: Patienten können bei nur leichter Ösophagitis starke Symptome haben. Andere Patienten mit schwerer Entzündung haben dagegen kaum Symptome.

Offensichtlich ist es auch so, daß sich eine Refluxösophagitis nicht allmählich von einem leichten in ein schweres Stadium entwickelt. Vielmehr kann der höchste Schweregrad der Entzündung, den ein unbehandelter Refluxpatient haben kann, schon von Erkrankungsbeginn an vorliegen, wie Professor Joachim Mössner aus Leipzig auf der von Altana unterstützten Veranstaltung betonte. Jeder Patient hat also eine eigene, unterschiedlich stark ausgeprägte Reaktion der Ösophagusschleimhaut auf die Säureexposition.

Ab einer endoskopisch diagnostizierten Refluxösophagitis Stadium III, also bei Schleimhautläsionen, die die gesamte Zirkumferenz des Ösophagus einnehmen, empfiehlt Mössner eine PPI-Dauertherapie. Altana bietet hier Pantoprazol als Pantozol® an. Der Grund: "Auch wenn nach der PPI-Therapie die Entzündung geheilt ist, kommen viele Patienten erfahrungsgemäß mit einer Bedarfstherapie nicht aus", sagte Mössner.

Sie würden ohne Dauertherapie rasch wieder ausgeprägte Entzündungen bekommen. Bei Patienten mit Stadium I oder II, also bei einer Läsion oder mehreren isolierten oder konfluierenden Läsionen, die aber noch nicht den gesamten Umfang des Ösophagus betreffen, könne nach der anfänglichen Therapie eine Bedarfsmedikation versucht werden.

Eines sei aber klar: "Die Refluxkrankheit ist - wie Bluthochdruck auch - eine chronische Krankheit, die durch Medikamente nicht geheilt werden kann", sagte Mössner. Ziel der medikamentösen Therapie sei eine Besserung der Symptome oder Beschwerdefreiheit, Heilung der Läsionen und Rezidivprophylaxe.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur neuen S2k-Leitlinie

Bei Husten acht Wochen warten!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung