Rückgang

30 Kliniken weniger in Baden-Württemberg seit 2011

Die Landesregierung in Baden-Württemberg will weiter auf den schrittweisen Umbau der Kliniklandschaft setzen. Rote Zahlen in mehr als jeder zweiten Klinik treiben diesen Prozess voran.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Stuttgart. Die baden-württembergische Landesregierung wird den Umbau der Krankenhauslandschaft fortsetzen. Schwerpunktbildungen ermöglichten „die Bündelung medizinischer Kompetenzen“, heißt es in der Antwort des Sozialministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion.

Auch in der Corona-Pandemie hat sich nach Ansicht der Landesregierung der eingeschlagene Weg eines abgestuften Versorgungssystems „bewährt“.

Für die kommenden Jahre sind bereits in mehreren Regionen weitere Verbundbildungen angekündigt, dabei sollen existierende Häuser durch ein neu zu bauendes Zentralklinikum ersetzt werden. So etwa im Ortenaukreis, wo Kliniken in Ettenheim, Kehl, Gengenbach und Oberkirch bis 2030 geschlossen werden sollen – Klinikneubauten sind dafür in Offenburg und Achern geplant.

Zahl der Kliniken und der Abteilungen sinkt Jahr um Jahr

Insgesamt ist die Zahl der Vertragskrankenhäuser in Baden-Württemberg, die Versorgungsaufträge mit den gesetzlichen Kassen geschlossen haben, von 236 (2011) auf 206 zu Jahresbeginn gesunken.

Ihre Zahl schrumpft kontinuierlich: Im Vorjahr wurden drei Betriebsstellen geschlossen, 2018 waren es fünf. Auch die Zahl von Krankenhaus-Abteilungen nimmt ab. Im laufenden Jahr gingen landesweit bereits zehn Abteilungen vom Netz, im gesamten Vorjahr waren es neun.

Für den Landkreistag Baden-Württemberg forderte dessen Hauptgeschäftsführer Professor Alexis von Komorowski, dass der Bund seine Krankenhausfinanzierung anpassen müsse. Die Lohnkosten lägen im Südwesten deutlich höher als in den anderen Ländern – dies müsse bei den bundesrechtlichen Vorgaben für die Krankenhausfinanzierung berücksichtigt werden, forderte er.

Im vergangenen Jahr haben mehr als die Hälfte der Kliniken im Südwesten Defizite erwirtschaftet. (fst)

Mehr zum Thema

Antwort der Landesregierung Baden-Württemberg

Notfallpraxen-Schließung erneut Thema im Landtag Baden-Württemberg

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen