Arzt-Patienten-Verhältnis

Ärztekammer Rheinland-Pfalz schafft Ombudsstelle für Missbrauchsfälle

Patientinnen und Patienten, die Grenzverletzungen oder sexuellen Missbrauch während ärztlicher Behandlungen erlebt haben, können sich künftig an eine Ombudsfrau der Kammer wenden und dort Rat holen.

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Mainz. Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz hat eine Ombudsstelle für Missbrauchsfälle durch Ärztinnen und Ärzte eingerichtet. Dort können sich Patientinnen und Patienten, „die Grenzverletzungen oder sexuellen Missbrauch während ärztlicher Behandlungen erlebt haben, vertraulich, unbürokratisch und auch anonym Rat holen“, wie die Kammer am Montag mitteilte.

Grenzüberschreitungen in Behandlungen seien kein Kavaliersdelikt, Ärztinnen und Ärzte dürften die vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung nicht missbrauchen, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen, sagte Kammerpräsident Dr. Günther Matheis. Missbrauch könne finanzieller, narzisstischer, emotionaler oder sexueller Art sein, auch eine Kombination dieser Formen sei möglich. Die Übergriffe könnten sexuell, verbal oder auch körperlich erfolgen.

Leiten wird die Stelle Dr. Christel Werner, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. „Ich nehme jede Anfrage sehr ernst und unterliege als Ombudsfrau natürlich der Schweigepflicht“, so Werner. Ihre Aufgabe sei es, gemeinsam mit den Betroffenen herauszufinden, ob es sich um einen Missbrauch handelt, um einen Übergriff oder um eine Grenzverletzung.

Die weiteren Schritte könnten dann eine offizielle Beschwerde bei der Ärztekammer und/oder ein moderierendes Gespräch zwischen Betroffenem und Behandler sein – oder in gravierenden Fällen auch eine Anzeige. (bar)

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