Bedarfsplanung

Ansturm auf freie Psychotherapeutensitze in Thüringen

Neue Bedarfsplanung verdeutlicht große Besetzungsprobleme: Bei Hausärzten und Augenärzten mangelt es an Interessenten, bei Psychotherapeuten gibt es dagegen 237 Bewerber auf nicht einmal 20 Sitze.

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Wer erhält wo einen Arztsitz? In Thüringen ist kürzlich ein neuer Bedarfsplan veröffentlicht wurden.

Wer erhält wo einen Arztsitz? In Thüringen ist kürzlich ein neuer Bedarfsplan veröffentlicht wurden.

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Weimar In Thüringen sind nach der Veröffentlichung des neuen Bedarfsplanes bislang mehr als 300 Bewerbungen von Ärzten und Psychotherapeuten eingegangen. Allerdings ist das Interesse nicht in allen Fachgebieten mit durch die Reform der Bedarfsplanung erweiterten Zulassungsmöglichkeiten gleichermaßen groß. Während sich bei den Psychotherapeuten 237 Bewerber um die 17,5 freien Sitze drängeln, traf für die 13,5 ausgeschriebenen Augenarztsitze keine einzige Bewerbung ein, wie die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen mitteilte. Die Zahl der Vertragsarztsitze für Augenärzte war mit der neuen Bedarfsplanung um 4,5 aufgestockt worden.

Aus Sicht der KVT-Vorsitzenden Annette Rommel ist der Mangel an Augenärzten besorgniserregend. Um ihm entgegenzuwirken, hatte die hauptsächlich aus KVT- und Krankenkassengeldern finanzierte Stiftung zur Förderung ambulanter Medizin in Thüringen die Augenheilkunde bereits in ihr Stipendienprogramm aufgenommen, mit dem Medizinabsolventen zum Verbleib in Thüringen veranlasst werden sollen. Mit Blick darauf, dass der Mangel an Augenärzten sich nicht auf die ambulante Versorgung beschränkt, forderte Rommel alle Beteiligten auf, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Auch bei Hausärzten ist die Diskrepanz zwischen ausgeschriebenen Sitzen und Bewerbungen beträchtlich: 55 zu vergebenden Sitzen stehen 14 Interessenten gegenüber. Allein fünf von ihnen wollen sich im Raum Meiningen niederlassen. In dem relativ großflächigen Planungsbereich in Südwestthüringen sind 6,5 Hausarztsitze frei. Mit dem Neuzuschnitt einiger Planungsbereiche hatte der Landesausschuss von Ärzten und Krankenkassen Ärzte in ländliche Regionen statt in nahe gelegene größere Städte locken wollen.

Am deutlichsten hatten sich mit der neuen Bedarfsplanung die Niederlassungsmöglichkeiten für Neurologen und Psychiater verbessert. Hier entstanden 21,5 neue Sitze. 24 Bewerbungen gingen ein. Über die Besetzung der freien Sitze soll im Herbst entschieden werden. (zei)

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