Protest

Apotheker in Schleswig-Holstein kündigen Streik an

Für die Versorgung unverzichtbar, wirtschaftlich aber durch die Politik in Not gebracht: So stellt es der Apothekerverband in Schleswig-Holstein dar. Am 19. Oktober sollen die Apotheken deshalb schließen.

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Kiel. Am 19. Oktober ab 12 Uhr wollen Apotheken in Schleswig-Holstein streiken. Ihr Ziel: Mit möglichst vielen Politikern und Mitbürgern über die Versorgung sprechen.

Der Apothekerverband Schleswig-Holstein begründet den Streik u.a. mit den massiv gestiegenen Kosten, für die kein Ausgleich in Sicht ist. Zugleich befürchten sie den Entzug von insgesamt 4,5 Millionen Euro für die Apotheken im Norden als Folge des geplanten GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes, über das der Bundestag einen Tag später abstimmt.

Die Summe hat der Verband errechnet, weil der staatlich festgesetzte Rabatt auf jede in einer öffentlichen Apotheke an GKV-Versicherte abgegebene Fertigarzneimittelpackung von 1,77 Euro auf zwei Euro angehoben werden soll.

Protestunterschriften ohne Wirkung

Nach Angaben des Verbandes sind Apotheken in Regionen mit wirtschaftlich benachteiligter Bevölkerung besonders betroffen, weil ihre Einnahmen fast ausschließlich aus dem Bereich der GKV stammen. Der Verband spricht deshalb von einer "Politik zu Lasten der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln".

Ende September hatten die Apotheken in Schleswig-Holstein 1300 Protestunterschriften der Apothekenmitarbeiter an Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) übersandt, nach eigenen Angaben ohne Erfolg. Zahl der

Die Zahl der Apotheken zwischen Nord- und Ostsee ist seit dem Jahr 2000 von 726 auf 612 gesunken. Laut Verband planen weitere Apothekeninhaber die Schließung, wenn der Rabatt wie geplant eingeführt wird, "obwohl der Versorgungsbedarf unverändert vorhanden" sei. (di)

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