Die Krankenkassen sollten sich nicht nur als Sparkassen verstehen, sondern sich wieder darauf besinnen, gemeinsam mit den KVen die Versorgung zu gestalten, fordert Dr. Frank Bergmann, Chef der KV Nordrhein.
Auf den Wunschzettel folgt Ernüchterung: Bei Akteuren im Gesundheitswesen wächst die Sorge, dass die schwarz-roten Pläne zu Gesundheit und Pflege auf dünnem (Finanz-) Eis stehen. Somit richten sich jetzt bange Blicke auf einen kleinen Kreis.
Mehr als 12.000 Klagen waren Ende vergangenen Jahres an den Sozialgerichten in Schleswig-Holstein anhängig. Der Anstieg der 2024 eingereichten Fälle hat auch etwas mit der Corona-Pandemie zu tun.
In den Jahren 2022 und 2023 ist den Krankenkassen ein Schaden von rund 200 Millionen Euro entstanden, berichtet der GKV-Spitzenverband. Ursache sind zum größten Teil Luftbuchungen und Urkundenfälschung.
Dass Pflegeheimen und anderen Einrichtungen nach der Anforderung eines Rettungswagens Gebührenscheide ins Haus flattern, ist aus Sicht der Wohlfahrtsverbände in Brandenburg ein unhaltbarer Zustand.
Streitigkeiten zwischen Versicherten und Assekuranzen um die Kostenerstattung beschränken sich laut PKV-Verband auf wenige Einzelfälle. Anderslautende Medienberichte zeichneten ein verzerrtes Bild.
Stärkung der Patientensteuerung, Ausdehnung der Entbudgetierung: Hausärzteverband und KBV entdecken mit Blick auf die laufenden Koalitionsgespräche zu Gesundheit und Pflege teils gute Ansätze. Noch sei vieles davon aber nicht in Stein gemeißelt.
Zum Auftakt des Fachärztetags ist das Papier der AG Gesundheit das Hauptgesprächsthema. SpiFa-Chef Heinrich sieht das „Glas halbvoll“, das Ergebnis sei aber „ausbaufähig“. G-BA-Vize Karin Maag vermisst Ansätze zur Kostendämpfung.
Im Jahr 2024 kamen aufgrund akuter Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen 112 Fehltage auf 100 Arbeitnehmer. Derart hohe Werte hat es laut Kaufmännischer Krankenkasse in der jüngeren Vergangenheit noch nie gegeben.
Die Krankenkasse muss eine Begleitperson für den Schulbesuch eines Mädchen mit Diabetes zahlen, so das Sozialgericht Darmstadt. Die Voraussetzungen für eine entsprechende häusliche Krankenpflege seien erfüllt.
In den Koalitionsverhandlungen haben sich CDU, CSU und SPD auf wegweisende Reformen im Gesundheitswesen verständigt. Die Ärzte Zeitung fasst die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege zusammen und erläutert, welche Änderungen geplant sind.
Der Arzt Jens Baas ist Chef der Techniker Krankenkasse, der größten deutschen Kasse. Im Interview mit der Ärzte Zeitung spricht er über den überfälligen Umbau des EBM – und wie untauglich ein Bierdeckel beim Skizzieren von Reformen ist.
In der gesetzlichen Pflegeversicherung steigen die Ausgaben stärker als die Einnahmen. David Scheller-Kreinsen, stellvertretender Direktor des Wissenschaftlichen Instituts der AOK über Chancen, Hürden und Kosten von privaten Pflegezusatzversicherungen.
Kooperation
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In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Nach dem Ende der Ampel-Koalition steht die Frage erneut zur Debatte, mit welchen Konzepten dem Kostenanstieg in der gesetzlichen Pflegeversicherung begegnet werden kann.
Kooperation
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In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Derzeitiger Zustand – unbefriedigend: Der Chef der Techniker Krankenkasse Baas wirbt für ein neues Vergütungssystem für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte. Das sei auch im Sinne der Niedergelassenen.
In der EU wird es neue Regeln für Führerscheine geben. Verpflichtende Gesundheitstests für Senioren sind vom Tisch. In Deutschland atmet man auf – für das Gesundheitssystem.
Die Bundesbank vermutet, dass die GKV 2025 einen geringen Überschuss erzielt. Für Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbands, ist nicht ausgemacht, ob dies ausreicht, um die Finanzlage der Kassen zu stabilisieren.
Die Politik versucht, in der Auseinandersetzung um die Finanzierung des Brandenburger Rettungsdienstes Ersatzkassen und Landkreise an einen Tisch zu bringen. Ein Spitzengespräch soll weiterhelfen.
Das Sondervermögen macht`s möglich: Die Krankenhausreform soll wohl doch ordnungspolitisch sauber finanziert werden. In der Pflege droht Streit über den Sockel-Spitze-Tausch.
Geht es nach Kassen, Kliniken und Pflegerat könnten einige Gesetzespläne, die wegen des Ampel-Aus liegengeblieben sind, erneut ins parlamentarische Verfahren eingebracht werden. Es gibt aber auch strittige Punkte.
Alles, was Versorgungsressourcen sinnvoll bündele, sei zu begrüßen, betont der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten. Allerdings gelte diese Aussage nur unter einer Voraussetzung.
85 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Gesundheit und Pflege in den Koalitionsverhandlungen keine Priorität genießen. 82 Prozent wollen Sektoren übergreifende Gesundheitsversorgung.