Suche nach Pflegeplatz

Bayern plant Online-Pflegebörse ab 2024

Eine digitale Börse soll in Bayern bald die Suche nach einem Pflegeplatz erleichtern. Pflegeanbieter reagieren skeptisch.

Veröffentlicht:
Eine digitale Börse soll in Bayern die Suche nach einem Pflegeplatz erleichtern.

Eine digitale Börse soll in Bayern die Suche nach einem Pflegeplatz erleichtern.

© Kzenon / stock.adobe.com

München. Eine digitale Pflegeplatz-Börse soll in Bayern ab kommendem Jahr die Suche nach einem Heimplatz oder einem Pflegedienst erleichtern.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sprach bei der Vorstellung der Pläne am Mittwoch in München von einem „einzigartigen Projekt in Deutschland“. Umsetzen soll das die Berliner Firma Recare GmbH, die sich auf Softwarelösungen im Bereich Gesundheit und Pflege spezialisiert hat. Der Freistaat unterstützt die Entwicklung über sechs Jahre hinweg mit 291.000 Euro.

Die Suche nach Pflegeplätzen oder auch ambulanten Pflegeangeboten sei oft schwierig und aufwendig, sagte Holetschek. Eine digitale Such-Plattform sei deshalb eine „zeitgemäße Antwort“.

„Es fehlen nicht die Plätze, sondern die Fachkräfte“

Zurückhaltende Reaktionen kamen von einigen Pflege-Anbietern wie etwa der Diakonie. Das Hauptproblem sei derzeit nicht, freie Plätze an Interessenten zu vermitteln, sagte die bayerische Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner. Die zentrale Herausforderung sei, Personal zu finden. Es gebe in Bayern viele Einrichtungen, die Plätze nicht belegen könnten, weil sie nicht genug Fachkräfte hätten.

Holetschek sagte, die geplante Online-Börse werde nicht alle Probleme lösen, aber sie könne „ein Baustein sein“. Eine digitale Plattform könne dazu beitragen, dass die Verwaltung von Heimen oder Pflegediensten entlastet werde, weil weniger Interessenten per Telefon nach freien Plätzen fragten. Außerdem könnten über eine Online-Börse Daten schneller erfasst und übermittelt werden. „Auch die Anbieter pflegerischer Leistungen müssen einen unmittelbaren Gewinn von der Teilnahme an der Plattform haben“, sagte Holetschek.

Die Online-Pflegebörse soll ab nächstem Jahr neben Vollzeit-Heimplätzen auch Kurzzeit- und Tagespflegeplätze vermitteln. Auch die Suche nach Nachtpflege-Einrichtungen, ambulant betreuten Wohngruppen, Hospiz- und Palliativeinrichtungen und besonderen Angeboten für Menschen mit Demenzerkrankungen soll leichter werden. (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bayern

Jede zweite Schwangere testet auf Trisomien

Gelebte Teampraxis

Warum Hausarzt Fugmann seine Praxismanagerin steuern lässt

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes