Modellprojekt

Bei BASF impfen Betriebsärzte gegen COVID-19

4000 BASF-Beschäftigte der BASF AG werden von Betriebsärzten gegen COVID-19 geimpft. Außerdem starten in Rheinland-Pfalz Impfungen in onkologischen Schwerpunktpraxen.

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Rheinland-Pfalz startet ein Modellprojekt beim Chemie-Konzern BASF: Betriebsärzte sollen 4000 Mitarbeiter impfen.

Rheinland-Pfalz startet ein Modellprojekt beim Chemie-Konzern BASF: Betriebsärzte sollen 4000 Mitarbeiter impfen.

© Thomas Frey/dpa

Mainz. Am Mittwoch startete in Rheinland-Pfalz ein neues Modellprojekt: 4000 Beschäftigte der BASF AG werden von Betriebsärzten gegen SARS-CoV-2 geimpft. Das teilte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) auf einer Pressekonferenz am Mittwoch mit.

Außerdem versorgt das Land ab nächster Woche die zehn rheinland-pfälzischen Schwerpunktpraxen für Hämatologie und Onkologie mit Impfstoffen für deren krebskranken Patienten. Vergangene und diese Woche konnten die Schwerpunktpraxen das Impfen schon etwas üben, erklärte der Koblenzer Hämatologe und Onkologe Professor Rudolf Weide, in dessen Praxis mit weiteren Kollegen rund 2500 Patienten pro Quartal versorgt werden.

Die KV habe seiner Praxis zunächst 36, dann 48 Impfdosen geliefert. Diese seien sehr schnell verimpft worden. Die Patienten seien sehr dankbar und hoch erfreut, wenn sie in den Praxen gegen Corona geimpft werden könnten, so Weide bei der Pressekonferenz.

Das nicht nur, weil die Hochrisikopatienten endlich einen Schutz gegen Corona erhalten würden, sondern auch, weil sich die Patienten viel lieber in der von ihnen bekannten Praxis impfen ließen und mit ihrer Erkrankung nur sehr ungern ein Impfzentrum aufsuchen würden.

Praxen flexibler als Zentren

Dass das Impfen in den Praxen sehr gut funktioniert, bestätigte auch Bätzing-Lichtenthäler. Zum einen sei das Vertrauensverhältnis der Patienten zu ihren Ärzten sehr gut, zum andern könnten die Praxen auch viel flexibler als die Zentren agieren: Wenn ein Patient absagen würde, seien die Praxen in der Lage, schnell einen anderen Patienten einzubestellen, so die Ministerin.

Wenn Ende Mai, wie in der Gesundheitsministerkonferenz angekündigt, eine Flut von Impfdosen an die Länder geliefert würde, kann sich Bätzing-Lichtenthäler auch eine Aufhebung der Priorisierung vorstellen. Allerdings sei bis jetzt unklar, wie viel Impfstoff im Mai in Rheinland-Pfalz ankommt.

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In den 32 Zentren in Rheinland-Pfalz würden täglich ingesamt etwa 1000 Impftermine von Bürgern nicht wahrgenommen. Ob diese dann eine Impfung in einer Praxis bekommen hätten oder andere Gründe eine Rolle spielten, sei nicht bekannt, erklärte Bätzing-Lichtenthäler. Grundsätzlich sei die Organisation der Impfungen mit vielen Unwägbarkeiten behaftet.

So sei aktuell eine Lieferung von rund 12.000 Impfstoffdosen von Johnson&Johnson abgesagt worden. Diese Impfdosen habe man zum Beispiel für Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe oder Frauenhäuser eingeplant. Der Impfstoff von Johnson&Johnson eigne sich hier besonders, da nur einmal geimpft werden muss, erläuterte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin. (ato)

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