48 Studienplätze

Medizinische Hochschule Brandenburg startet Studiengang Zahnmedizin

Ab nächstem Jahr will die Medizinische Hochschule Brandenburg 48 Studienplätze für Zahnmedizin pro Semester anbieten.

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Für den Studiengang soll eine eigene Zahnklinik entstehen.

Für den Studiengang soll eine eigene Zahnklinik entstehen.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Potsdam/Neuruppin. Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) wächst weiter: Im kommenden Jahr will die private, von Kommunen und freigemeinnützigen Einrichtungen getragene Universität an ihrem Standort in Brandenburg (Havel) einen Studiengang Zahnmedizin starten.

Dazu soll es zunächst 48 Studienplätze pro Semester geben. Es wäre der erste derartige Studiengang im Land Brandenburg.

Beitrag zur Versorgung leisten

„Die MHB wurde gegründet, um die medizinische und psychotherapeutische Versorgung im Land Brandenburg zu sichern“, sagte der Präsident der MHB, Prof. Hans-Uwe Simon, am Montag in der Brandenburger Landespressekonferenz.

„Jetzt gehen wir mit dem Start eines innovativen, praxisorientierten Zahnmedizin-Studiums den nächsten Entwicklungsschritt und leisten gemeinsam mit der Landeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung einen weiteren Beitrag, um die auch in der Zahnmedizin drohende Versorgungslücke zu schließen.“

Derzeit studieren an der MHB insgesamt 530 Studierende Humanmedizin. 202 Studierende sind für Psychologie und Psychotherapie eingeschrieben, sieben für den erst 2020 gestarteten Studiengang Versorgungsforschung.

Eigene Zahnklinik in Brandenburg

Für den Studiengang soll in Brandenburg eine eigene Zahnklinik entstehen. Dort sollen die angehenden Zahnärzte am Patienten ausgebildet werden. Die Zahnklinik soll mittelfristig das Behandlungsvolumen von 20 Zahnarztsitzen übernehmen und damit zur Finanzierung des Studienganges beitragen. „Die Studierenden müssen ja praktisch ausgebildet werden“, sagte MHB-Kanzler Dr. Gerrit Fleige.

Ein Studium der Zahnmedizin an der MHB soll für alle Studieninteressierten zugänglich sein, unabhängig vom Numerus clausus. Zur Vergabe der Studienplätze soll es Aufnahmegespräche geben, bei denen etwa die Persönlichkeit der Studierenden eine Rolle spielen soll. Zudem soll die individuelle Geschicklichkeit der Studierenden abgefragt werden.

Zu wenig Ausbildung in Berlin

Der Präsident der Landeszahnärztekammer, Dipl-Stom. Jürgen Herbert, verwies darauf, dass Brandenburg neben Bremen derzeit das einzige Bundesland ohne eigene Ausbildung im Fach Zahnmedizin sei. Früher habe Berlin für Brandenburg mit ausgebildet. Mittlerweile seien dort die Studienplätze aber auf den reinen Berliner Bedarf reduziert worden.

Auch die Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer, Dr. Romy Ermler, verwies darauf, dass in Brandenburg Versorgungslücken drohten. „Das Land macht zwar ein Landärztestipendium, aber die Zahnmedizin wird bei solchen Initiativen oft vergessen.“ (lass)

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