Rettungsdienste

Brandenburg: Rettungswagen zu oft überflüssig alarmiert

Brandenburgs Gesundheitsministerium will zusammen mit den Trägern des Rettungsdienstes die „Fehlbindung“ von Rettungsmitteln vermeiden. Aber auch die Bundesgesetzgebung wirft Probleme auf.

Veröffentlicht:

Potsdam. In Brandenburg werden zu oft Rettungswagen alarmiert, wo eigentlich ein Krankentransporter reichen würde. Brandenburgs Gesundheitsministerium will deswegen nun zusammen mit den Trägern des Rettungsdienstes die „Fehlbindung“ von Rettungsmitteln vermeiden. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Bettina Fortunato (Linke) hervor, die am Mittwoch vom Potsdamer Landtag veröffentlicht wurde. In einem Modellversuch wird die Anwendung eines speziell für Krankentransporte ausgerüsteten Fahrzeugs erprobt. Erste Daten zeigten, dass die Fehlbindung von Rettungswagen dadurch reduziert werden konnte.

Reform der Bundesgesetzgebung erforderlich

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, sei eine Reform der Bundesgesetzgebung dringend erforderlich: Disponenten in einer Leitstelle dürfen nach dem Eingang eines Notrufs zwar Rettungswagen und Hubschrauber anfordern. „Das sind die teuersten Rettungsmittel“, heißt es in der Antwort. Krankentransporter dürfen sie hingegen nicht anfordern. Auch den Transport eines Patienten in eine ambulante Einrichtung, etwa in eine Arztpraxis oder ein Medizinisches Versorgungszentrum, dürfen die Mitarbeiter in den Leitstellen derzeit nicht veranlassen.

Zudem seien die Leistungen der Krankenkassen auf die Regelungen im Sozialgesetzbuch (SGB) V beschränkt. Dort werde der Rettungsdienst so definiert, dass nur Transporte zur Lebensrettung in ein Krankenhaus zulässig seien. (lass)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter