Notfallversorgung

Brandenburger Hartmannbund: Keine Substitution von Notärzten!

Den Vorschlag der Regierungskommission zur Krankenhausreform, die Befugnisse von Notfallsanitätern auszuweiten, sieht der Landesverband Brandenburg des Hartmannbundes kritisch.

Veröffentlicht:

Potsdam. Der Brandenburger Landesverband des Hartmannbundes hat sich in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung gegen eine Substitution von Ärzten in der Notfallversorgung gewandt. „Mit den Reformvorschlägen der Regierungskommission soll die rettungsdienstliche Versorgung der Bürger in der gesamten Bundesrepublik vereinheitlicht und angeblich verbessert werden“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Ulrich Schwille. Der Mediziner ist ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Oder-Spree. „Hier werden aus akuten derzeitigen, zum Teil angeblichen Mangelsituationen Schlüsse gezogen, die für Abhilfe sorgen sollen, gleichzeitig jedoch die Situation verschlimmern.“

Zu begrüßen sei, dass Notärzte nur bei relevanten und bedrohlichen medizinischen Notfällen zum Einsatz kommen sollen. Falsch sei jedoch die Substitution angeblich fehlender Notärzte durch akademisierte Notfallsanitäter. Schwille zufolge gebe es keinen Notarztmangel, sondern eine mangelnde Bereitschaft der Arbeitgeber, Notärzte für ihren Dienst freizustellen. Zudem gebe es einen Mangel an Notfallsanitätern, die auch nicht in ausreichender Zahl ausgebildet würden. „Auch und gerade in akuter Not hat der Patient ein Recht darauf, einen Arzt mit entsprechendem Hochschulstudium an seiner Seite zu wissen“, so Schwille. (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes