Gutachten

Brandenburger Mütter sind mit ihren Hebammen zufrieden

90 Prozent der Brandenburger Mütter schätzen laut eines Gutachtens die Arbeit der Hebammen. Lediglich der Aufenthalt auf der Wochenbettstation wurde schlechter eingestuft.

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Potsdam. Rund 90 Prozent der Mütter in Brandenburg sind mit ihren Hebammen sehr zufrieden. Das berichtete die Autorin des Anfang September vorgestellten Brandenburger Hebammengutachtens, Dr. Monika Sander, am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Potsdamer Landtags. 87 Prozent waren demnach mit den Leistungen des Krankenhauses zufrieden. Lediglich der Aufenthalt auf der Wochenbettstation wurde von den rund 1.000 befragten Müttern schlechter eingestuft.

In Brandenburg sind derzeit rund 601 Hebammen aktiv. 503 davon sind freiberuflich tätig. Seit August 2020 unterstützt die Brandenburger Kenia-Koalition mit bis zu 250.000 Euro pro Jahr Hebammen bei der Ausbildung, bei Fortbildungen und der Gründung einer eigenen Praxis. Bis Ende 2022 wurden so 41 neue Hebammenpraxen und zwei Geburtshäuser gegründet. Derzeit sind 14 weitere Praxen und ein Geburtshaus in Gründung befindlich.

Praktikumsplätze in den Kliniken sind das Problem

Das Gutachten hatte ergeben, dass etwa ein Drittel aller Brandenburger Hebammen in den nächsten zehn Jahren in Rente geht. Im Studiengang für Hebammenkunde an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sind jedoch nur 18 von 36 Studienplätze besetzt. „Das Problem sind die Praktikumsplätze in den angeschlossenen Kliniken“, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) im Ausschuss.

Rund ein Drittel der Hebammenschülerinnen und Schüler kündigte im Gutachten an, auf gar keinen Fall in Brandenburg bleiben zu wollen. Viele hätten in der Befragung als Grund angegeben, ursprünglich aus einem anderen Bundesland zu stammen, und nach Ende der Ausbildung dorthin zurückzukehren, sagte Sander. (lass)

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