Arzneimittelmangel
Bremen darf Antibiotikasäfte für Kinder importieren
Die Bremer Gesundheitsbehörde hat Apotheken erlaubt, bestimmte Antibiotikasäfte aus dem Ausland einzuführen. Sie bezieht sich damit auf eine Veröffentlichung des BMG im Bundesanzeiger.
Veröffentlicht:Bremen. Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) hat den Apotheken des Landes per Allgemeinverfügung erlaubt, bestimmte Antibiotikasäfte für Kinder aus dem Ausland zu importieren. Das gab die Gesundheitsbehörde am Mittwoch bekannt. „Diese Verfügung wurde möglich, nachdem das Bundesministerium für Gesundheit, auf Bremer Initiative hin, eine Bekanntmachung des Versorgungsmangels mit antibiotikahaltigen Säften für Kinder festgestellt und veröffentlicht hat“, so die Behörde.
Die Feststellung des Versorgungsmangels mit antibiotikahaltigen Säften für Kinder nach § 79 Absatz 5 AMG wurde am 25. April durch das Bundesministerium für Gesundheit verkündet. Für die Bundesländer ergebe sich daraus die Möglichkeit, den Apotheken im eigenen Bundesland den direkten Import der entsprechenden Antibiotikasäfte aus dem Ausland zu erlauben. So können alle Apotheken im Land Bremen ab sofort auch größere Mengen Antibiotikasäfte importieren und in Bremen verkaufen.
143 Apotheken in Bremen
Seit Monaten bestünde in Deutschland ein Mangel an bestimmten Antibiotika. Davon betroffen seien vor allem verschiedene Antibiotikasäfte für die Behandlung bakterieller Infektionen bei Kindern. „Da sich die Versorgungssituation in den vergangenen Wochen noch einmal verschärft hat, hat die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz heute eine Allgemeinverfügung erlassen“, hieß es am Mittwoch.
Nach Zahlen der Bremer Apothekerkammer gab es im Jahr 2019 im Land Bremen 143 öffentliche Apotheken, 32 Filialapotheken und drei Krankenhausapotheken. (cben)