Corona-Impfungen

COVID-19-Impfquote von über 100 Prozent: Warum das in Bremen kein Fehler ist

In Bremen liegt die offizielle Corona-Impfquote bei Erwachsenen für die Erst- und Zweitimpfung bei über 100 Prozent. Das RKI erläutert, wie das möglich ist.

Veröffentlicht:
Ein Mitarbeiter des Klinikums Stuttgart bereitet in einer Impfstation eine Spritze für eine Impfung gegen das Coronavirus vor.

Ein Mitarbeiter des Klinikums Stuttgart bereitet in einer Impfstation eine Spritze für eine Impfung gegen das Coronavirus vor.

© Bernd Weißbrod / dpa / picture alliance

Bremen/Berlin. Das Robert Koch-Institut hat die Bremer Impfquote von über 100 Prozent damit erklärt, dass auch Menschen ohne Wohnsitz in Bremen erfasst sind, die sich dort haben impfen lassen – etwa Seeleute oder Pendler aus dem Nachbarbundesland. Bremen wird immer wieder als bundesweiter Vorreiter bei der Impfquote genannt, sie liegt dort aktuell bei Erwachsenen über 18 Jahren bei der Erstimpfung bei 101,7 Prozent und bei der Grundimmunisierung bei 100,2 Prozent, wie die Statistik des RKI ausweist. Zahlen, die nicht nur die CDU-Opposition in dem Bundesland stutzig machten, denn eine Impfquote von über 100 Prozent ist erklärungsbedürftig.

Rechnerisch sei eine solcher Quote möglich, erläuterte das RKI. Denn: Die regionale Zuordnung aller Impfungen erfolge anhand des Ortes, wo geimpft werde und eben nicht anhand des Wohnortes der geimpften Person. Die Quote spiegelt also auch Impfungen von Menschen wider, die nicht in Bremen wohnen, sich aber dort haben impfen lassen.

Die Bremer Gesundheitsbehörde machte klar, dass sich das Impfangebot im kleinsten Bundesland grundsätzlich an Bremer und an alle richte, die in Bremen arbeiteten. Außerdem bekämen auch Menschen ohne Papiere oder Wohnsitz sowie internationale Seeleute und LKW-Fahrer im Hafen ein Impfangebot. All diese Menschen werden in Bremen geimpft, wohnen aber zum Teil weder in Bremen noch in Bremerhaven.

„Wir haben versucht, uns der Frage zu nähern, wie die Impfrate der Bremer und Bremerinnen tatsächlich ist“, sagte Lukas Fuhrmann, Sprecher der Gesundheitssenatorin. „Leider liegen nicht aus allen Bereichen umfassend Daten vor, weshalb nur eine sehr grobe Schätzung möglich ist.“

Der Sprecher verwies auf eine Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU-Fraktion, die erhebliche Zweifel an einigen politischen Aussagen zur Impfquote angemeldet hatte. Fuhrmann betonte, dass die Gesamtquote in Bremen „vermutlich wenige Prozentpunkte unter der RKI-Angabe“ liege. „Allerdings ist unsere Quote sicherlich immer noch sehr hoch.“ (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Personalie

Mary Sengutta bekleidet Psychologie-Professur in Bremen

„Zukunftspapier“ veröffentlicht

17 Wünsche der KV Bremen für die Versorgung von morgen

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps