Auszeichnungen
Dorothea-Erxleben-Preise für drei Forscherinnen aus dem Norden
Die Preisträgerinnen arbeiten an den Universitäten in Kiel und Lübeck sowie am Forschungszentrum Borstel. Sie erhielten am Donnerstag in Kiel einmal 100.000 und zweimal 50.000 Euro.
Veröffentlicht:Kiel. Professori Silke Szymczak aus Lübeck, Professorin Sabrina Jabs aus Kiel und Professorin Silke Meiners vom Forschungszentrum Borstel sind die Preisträgerinnen der am Donnerstag in Kiel verliehenen Dorothea-Erxleben-Forscherinnenpreise. Der Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) hat die Forscherinnen für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Entzündungsforschung im Rahmen eines Symposiums ausgezeichnet.
Die Preise sind Teil des Dorothea-Erxleben-Programms für Gleichstellung des Clusters, dem Förderprogramm für mehr Chancengleichheit in Klinik und Forschung. Sie werden ausschließlich an Wissenschaftlerinnen aus dem Cluster mit dem Ziel vergeben, deren Forschungstätigkeit im Bereich der Entzündungsforschung zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Konkurrenz um Fördermittel zu steigern. Benannt sind die Preise nach Dorothea Christiane Erxleben, die Mitte des 18. Jahrhunderts als erste Ärztin in Deutschland promovierte und als Ärztin praktizierte.
Szymczak setzt KI für ihre Forschung ein
Szymczak ist Professorin für genetische Epidemiologie in der Sektion Medizin der Universität in Lübeck. Sie erhält eine Fördersumme von 100.000 Euro. Szymczak befasst sich mit Methoden des maschinellen Lernens, einem Teilgebiet der künstlichen Intelligenz (KI) , die zur Entwicklung von Vorhersagemodellen auf der Basis von klinischen, genetischen und anderen molekularen Daten verwendet werden.
Im geförderten Projekt möchte Szymczak mithilfe von KI Strategien und Software entwickeln, um eine Vielzahl klinischer und molekularer Daten bei der Entwicklung von Vorhersagemodellen zu kombinieren.
Jabs forscht im Bereich Epitranskrikptomik
Jabs , die einen der beiden mit 50.000 Euro dotierten Preise erhielt, ist Juniorprofessorin für Funktionelle Genomik und Einzelzellanalyse an der Medizinischen Fakultät der Kieler Christian-Albrechts-Universität und Leiterin einer Schleswig-Holstein Excellenz-Chair-Nachwuchsgruppe am Institut für klinische Molekularbiologie. Sie forscht im Bereich der Epitranskrikptomik. Diese Form der Genregulation beeinflusst, wann und in welchem Umfang mRNA zu einem Protein umgesetzt wird. Sie und ihr Team wollen herausfinden, ob und wie die durch Darmmikrobiota beeinflussten chemischen Veränderungen an der mRNA an der Entstehung von chronischen Darmentzündungen beteiligt sind.
Meiners analysiert zytotoxische T-Zellen bei Lungenfibrose
Die dritte Preisträgerin Meiners ist Forschungsgruppenleiterin am Forschungszentrum Borstel. Sie und ihr Team haben in den Zellen des vernarbten Lungengewebes von Patienten mit Lungenfibrose molekulare Marker nachgewiesen, die darauf hinweisen, dass dort sowohl das Immunoproteasom aktiviert ist, als auch zytotoxische T-Zellen. Im geförderten Projekt will sie analysieren, auf welche Antigene die zytotoxischen T-Zellen reagieren und so zur Zerstörung des Lungengewebes beitragen. Das könnte Hinweise auf die Ursache einer Autoimmunreaktion geben. (di)