Brandenburg

Geplante Unimedizin soll Modellcharakter haben

Veröffentlicht:

Potsdam. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) will ein Expertengremium zur Gründung der Medizinerausbildung in Cottbus berufen. Ihm sollen Menschen angehören, die „profunde Erfahrung in Ausbildung, Forschung und Administration“ mitbringen. „Dieses Gremium soll uns beraten, wie wir am besten und erfolgreichsten diese Universitätsmedizin aufsetzen“, sagte die Ministerin am Mittwoch der „Ärzte Zeitung“.

In Cottbus plant die Brandenburger Kenia-Regierung aus SPD, CDU und Grünen die Gründung einer Medizinerausbildung. Sie soll aus Strukturfördermitteln für den Kohleausstieg in der bislang vor allem für den Braunkohleabbau bekannten Region finanziert werden.„Wir wollen nicht irgendeine Uni-Klinik“, sagte Schüle. „Wir wollen, dass eines Tages jeder, der sich in Deutschland für die Zukunft der Mediziner-Ausbildung interessiert, sagt: Ich muss mir anschauen, wie die das in Brandenburg machen.“

Das Konzept für die Ausbildung in Cottbus müsse in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz der 15 Bundesländer und im Wissenschaftsrat erfolgreich sein.

Struktur und Trägerschaft noch völlig offen

Ob die Ausbildung an der bisherigen Brandenburgischen TU Cottbus-Senftenberg (BTU) eingerichtet wird, oder eine komplett neue Hochschule entsteht, konnte Schüle nicht beantworten. „Ich schließe keine Struktur und keine Trägerschaft von vornherein aus.“

Keine Angaben konnte Schüle zu den Kosten machen, die jenseits der Kohlegelder auf das Land Brandenburg zukommen. „Natürlich wird es das Ganze nicht zum Null-Tarif für das Land geben“, so Schüle. „Wie viel es genau wird, wissen wir noch nicht – das hängt zum Beispiel davon ab, welche Forschungsschwerpunkte eingerichtet werden und wie viele Studierende es in Cottbus geben wird.“

Der Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums, Dr. Götz Brodermann, hatte gegenüber der „Ärzte Zeitung“ zuvor von jährlichen Kosten von 50 bis 70 Millionen Euro gesprochen. Positiv äußerte sich Schüle über die in Neuruppin und Brandenburg ansässige Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB).

„Die MHB hat sich gut etabliert – auch dank der Unterstützung durch mein Ministerium“, so die Ministerin. „Wenn wir in Cottbus eine Universitätsmedizin errichten, wird es natürlich viele Anknüpfungspunkte für Kooperationen aller Art geben.“

Diese Chance zur Zusammenarbeit zu vergeben, wäre für ein kleines Bundesland wie Brandenburg „keine förderliche Perspektive“. Das Land werde die MHB auch beim laufenden Akkreditierungsprozess unterstützen. (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Körperliche Aktivität

Gegen chronische Kreuzschmerzen hilft Gehen – und zwar täglich

Sichere Therapie

Gicht: Wer bekommt gefährliche Allopurinol-Nebenwirkungen?

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung