Phillip Kremer und Leonard Richter
Zwei Medizinstudenten erhalten für Konzept einer Lehrveranstaltung den hessischen Hochschulpreis
Die beiden Marburger Medizinstudenten Phillip Kremer und Leonard Richter haben eine Unterrichtsform entwickelt, die ihre Kommilitonen besser auf den ärztlichen Alltag vorbereiten soll. Dafür erhalten sie den hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre.
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Haben den mit 10.000 Euro dotierten Preis für hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre erhalten: Phillip Kremer (l.) und Leonard Richter.
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Marburg. Die Marburger Medizinstudenten Phillip Kremer und Leonard Richter sind mit dem mit 10.000 Euro dotierten hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre des hessischen Wissenschaftsministeriums ausgezeichnet worden. Sie haben die Lehrveranstaltung „Vom Symptom zur Diagnose“ konzipiert, die in Zukunft auch an anderen Universitäten etabliert werden soll.
Die Jury lobt, dass die Medizinstudierenden durch die Veranstaltung besser auf den ärztlichen Alltag vorbereitet werden und mehr Sicherheit im Umgang mit Patientinnen und Patienten erlangen. Sie lernen, Krankheitsbilder richtig zu erkennen und systematisch zu diagnostizieren. Zudem habe sich das Konzept bereits in der Praxis bewährt.
Anspruchsvolle Fälle werden online vorgestellt und gemeinsam analysiert
Das prämierte Projekt wurde im Wintersemester 2021/22 als neuartige Lehrveranstaltung an der Marburger Philipps-Universität eingeführt. Die Idee hinter dem Seminar mit dem Titel „Vom Symptom zur Diagnose“: Medizinstudierende lernen während der Ausbildung vor allem anhand von Krankheitsbildern.
Doch im Krankenhaus- und Praxisalltag müssen Ärztinnen und Ärzte meist den umgekehrten Weg gehen, um eine Diagnose stellen zu können – nämlich ausgehend von Symptomen, die ihre Patienten schildern. Dieser Ansatz sei in der medizinischen Lehre bisher noch unterrepräsentiert, berichten die Studierenden.
Phillip Kremer und Leonard Richter stellen in ihrem Online-Seminar anspruchsvolle Patientenfälle vor, um sie mit den Teilnehmenden zu analysieren und zu lösen. Nach einer ganzheitlichen Anamnese fragen die Studierenden nach sinnvollen Untersuchungsmethoden, diskutieren sie und markieren vermutete Pathologien auf Laborbildern.
Die realen Fälle bereiten die Preisträger mit erfahrenen Ärztinnen und Ärzten des Marburger Fachbereichs Medizin und des Universitätsklinikums Gießen und Marburg vor. (coo)