Wohnortnahe Versorgung

Bundesverdienstkreuz für „Vater der saarländischen Psychiatriereform“

Neurologe und Psychiater Professor Wolfgang Werner ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Er gilt als Pionier für die wohnortnahe Versorgung psychisch kranker Menschen.

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Professor Wolfgang Werner.

Ab jetzt Träger des Bundesverdienstkreuzes: Professor Wolfgang Werner.

© A.Hoffmann / Pressestelle MASFG

Merzig. Er gilt bundesweit als Pionier für die wohnortnahe Versorgung psychisch kranker Menschen. Dafür ist Professor Wolfgang Werner nun mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Der saarländische Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung würdigte bei der Verleihung nicht nur Werners Verdienste im Beruf, sondern auch sein ehrenamtliches Engagement im kulturellen Bereich. „Über Kunst sucht Werner bis heute Zugänge zu wesentlichen Fragen der seelischen Gesundheit“, sagte Jung bei der Ordensübergabe am Donnerstag, die passend dazu im Privatmuseum eines Arzt-Kollegen in Merzig stattfand.

Der 83-jährige Neurologe und Psychiater hatte zunächst Germanistik und Altphilologie studiert, bevor er sich der Medizin zuwandte. Nach Promotion und Habilitation sowie leitenden Funktionen an der Universitätsnervenklinik in Homburg übernahm er als Ärztlicher Direktor die Geschicke im Landeskrankenhaus in Merzig.

Psychiatrische Versorgung dezentralisiert

In konsequenter Weiterführung der Psychiatrie-Enquete des Deutschen Bundestags von 1975 betrieb er die 1998 schließlich vollzogene und bundesweit erste Umwandlung in ein Allgemeinkrankenhaus. Die psychiatrische Versorgung wurde komplett dezentralisiert und in jedem Landkreis, flankiert von ambulanten Einrichtungen, eine Hauptfachabteilung eingerichtet.

Werner selbst leitete dann als Chefarzt die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Merzig, bis er 2004 in den Ruhestand ging. Er blieb aber bis heute Vorsitzender der Saarländischen Psychiatrie-Stiftung und wirkte maßgeblich an der Entstehung von Erinnerungsorten wie einem Psychiatrie-Museum und dem „Park der Andersdenkenden“ auf dem früheren Klinik-Friedhof mit. Außerdem engagiert sich Werner bei literarischen und künstlerischen Initiativen in seiner nordsaarländischen Heimat. (kud)

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