Zahlen aus dem Sozialministerium

Interesse an Impfungen ist in Sachsen zurückgegangen

Die gesunkene Zahl an durchgeführten Standardimpfungen bereitet in Sachsen Sorge. Der Öffentliche Gesundheitsdienst müsse ausgebaut werden, um mehr zu beraten, fordert eine Abgeordnete.

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Dresden. Das Interesse an vielen Standardimpfungen ist in Sachsen in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Wie aus der Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der Linken-Landtagsabgeordneten Susanne Schaper hervorgeht, ging von 2017 bis 2021 die Zahl der Impfungen gegen Tetanus, Diphterie, Kinderlähmung, Rotaviren oder Keuchhusten um je rund 17 bis 19 Prozent zurück. Bei der Impfung gegen Haemophilus influenza Typ b ist es sogar ein Drittel.

Den stärksten Rückgang gab es bei Hepatitis B - von 194.954 auf 126.338 und damit um gut 35 Prozent. Auch Impfungen gegen Rotaviren und Kinderlähmung lagen im vergangenen Jahr um knapp 17 Prozent beziehungsweise 18 Prozent unter dem Niveau von 2017. Die Zahl der Impfungen gegen Meningokokken hat sich indes 2021 im Vergleich zu 2017 mit 114.160 verdoppelt.

Schaper sieht das gesunkene Interesse an bestimmten Schutzimpfungen mit Sorge. „Wir haben die Chance, uns vor einer Reihe von Infektionskrankheiten sicher zu schützen, indem wir die vorhandenen Impfstoffe verbreitet nutzen“, sagte sie. Schaper forderte angesichts der Nachfrage nach Beratung und Impfungen, den Öffentlichen Gesundheitsdienst weiter auszubauen.

Laut dem Ergebnis einer Analyse der Krankenkasse DAK sind die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. (dpa)

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