Projekt „KI-Exchange“

Künstliche Intelligenz in der Medizin: Schleswig-Holstein und Kalifornien starten Kooperation

Die University of California in San Francisco (UCSF) und die Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) forschen künftig gemeinsam, wie Künstliche Intelligenz die medizinische Versorgung beflügeln könnte.

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KI meldet sich zum Dienst: Forscher der Universitäten in Kiel und San Francisco forschen gemeinsam, wie KI die medizinische Versorgung beflügeln könnte.

KI meldet sich zum Dienst: Forscher der Universitäten in Kiel und San Francisco forschen gemeinsam, wie KI die medizinische Versorgung beflügeln könnte.

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Kiel. Schleswig-Holstein und Kalifornien arbeiten in der Medizin-KI künftig zusammen: Die University of California in San Francisco (UCSF) und die Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) starten das Projekt „KI-Exchange" und tauschen dafür die Ergebnisse der Arbeit an den beiden lokalen Netzwerken aus.

Die Zusammenarbeit ermöglicht den Partnern, vor Ort mit größeren Datenmengen zu arbeiten. Zunächst werden die KI-Netze an beiden Standorten unabhängig voneinander trainiert, bevor die Ergebnisse an einen zentralen Server in Kiel geschickt werden.

Die kombinierten Daten sollen zu einem größeren Netzwerk führen, das über größere Erfahrungen als die Systeme an den einzelnen Standorten verfügt und deshalb genauer und treffsicherer arbeiten kann.

Ministerpräsident eröffnet die gemeinsame Infrastruktur

Wie viel sich das Bundesland im Norden von dem Projekt verspricht, zeigt die Reise einer CAU-Delegation in die USA, wo sie am 7. Juni gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther die neue Infrastruktur vor Ort eröffnet. Verbindungen zu San Francisco bestanden bereits vorher - die Metropole an der amerikanischen Westküste ist Partnerstadt von Kiel.

Pläne für konkrete Anwendungen dieser Partnerschaft gibt es bereits. So soll die KI etwa anhand einfacher Aufnahmen treffsicher vorhersagen können, ob bei einem Patienten innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Hüftbruch auftreten wird - eine Prognose, die Menschen nicht gelingt.

Schon jetzt schafft die KI an der CAU eine Prognosegenauigkeit, die nach eigenen Angaben besser ist als die von aktuellen Vorsorgeuntersuchungen. Von der Zusammenarbeit mit der UCSF erhoffen sich die Kieler eine weitere Verbesserung ihrer Trefferquote.

Ein weiteres Beispiel ist die automatisierte Erkennung von Schlaganfall-Ursachen in der Notfallambulanz. Per KI soll die Frage, ob eine Blutung gestillt oder eine verstopfte Ader wieder durchgängig gemacht werden muss, besser beantwortet werden können. Die KI soll Ärzten in dieser Frage helfen, nichts zu übersehen. (di)

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