Schlechte Prognose

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer: Klinikgesetze werden scheitern

Die Widerstände gegen das geplante Krankenhausfinanzierungs- sowie gegen das Krankenhaustransparenzgesetz seien zu groß, um sie durchsetzen zu können, prophezeit Sachsens Ministerpräsident.

Veröffentlicht:

Leipzig. Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht keine Chancen für das Krankenhausfinanzierungsgesetz und das Krankenhaustransparenzgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Die Reform der Krankenhausfinanzierung und das Transparenzgesetz werden scheitern“, sagte Kretschmer am Donnerstag während des Sächsischen Krankenhaustags in Leipzig. „Dafür sind die Widerstände zu groß.“ In diesem Zusammenhang beklagte Kretschmer, dass „das Verhältnis zwischen Bund und Ländern so schlecht wie noch nie“ sei. „Das ist eine eigenwillige Haltung in einem föderalen Land.“

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Plus, Rainer Striebel, stimmte Kretschmer in der Beschreibung der Beziehung von Bund und Ländern zu. „Der Bund hat ein massives Misstrauen gegenüber den Bundesländern“, sagte Striebel. Zugleich verteidigte er das geplante Transparenzgesetz. „Wenn wir eine Qualitätsdebatte führen wollen, brauchen wir zu Beginn Transparenz“, fügte Striebel an. Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Professor Henriette Neumeyer, kritisierte hingegen das vorgesehene Transparenzgesetz. „Qualität sollte intersektoral betrachtet werden und nicht nur allein für Krankenhäuser“, verlangte Neumeyer.

Professor Boris Augurzky, Mitglied der Regierungskommission, forderte, dass es für die neuen Länder Lösungen geben müsse, die sektorenübergreifend wirkten. „Denn hier fehlen auch niedergelassene Ärzte“, sagte Augurzky. „Es ist eine Ambulantisierung der Kliniken nötig, dazu braucht es Modellregionen.“ (sve)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Transplantation von Beta-Zellen

Neue Zelltherapie-Optionen bei Diabetes

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung