Landesparteitag
Landtagswahlkampf: Hessens Grüne für regionale ärztliche Versorgungszentren
Nicht nur mehr Kita-Plätze, Bäume und günstige Wohnungen: Die hessischen Grünen fordern im Landtagswahlkampf auch erreichbare Hausärzte und „Termine“. Ihr Rezept: regionale Zentren und Telemedizin.
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Hände hoch: Abstimmung beim Parteitag der Grünen am Samstag in Frankfurt am Main.
© Tim Würz / dpa
Frankfurt/Main. Drei Monate vor der Landtagswahl in Hessen haben die Grünen im Land ihr Wahlprogramm beschlossen. Die rund 450 Delegierten stimmten am Samstag in Frankfurt am Main nach einer mehrstündigen und harmonischen Debatte einstimmig ihr „Regierungsprogramm 2024 bis 2029“. Änderungen am Entwurf hat es beim Parteitag nur wenige gegeben.
Unter der Überschrift „Hessen lieben heißt für mich …“ fordert die Partei unter anderem, „regionale ärztliche Versorgungszentren in jedem Landkreis zu schaffen“. Die Partei will, „dass Hausärztinnen und Hausärzte erreichbar sind und man auch einen Termin bekommt“. Dazu sollen auch digitale Lösungen wie Telemedizin ausgebaut werden, „und zwar in jedem einzelnen Landkreis“. Wie die „regionalen ärztlichen Versorgungszentren“ ausgestaltet werden sollen, war am Wochenende zunächst offen.
Grüne wollen Ministerpräsidenten stellen
Die Partei, die derzeit mit der CDU im Wiesbadener Landtag regiert, will mit Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir, derzeit Wirtschaftsminister, erstmals einen grünen Ministerpräsidenten in Hessen stellen. Derzeitiger Gesundheitsminister im Land ist Al-Wazirs Parteikollege Kai Klose. Die Landtagswahl findet am 8. Oktober 2023 statt.
Bei der letzten hessischen Landtagswahl 2018 hatten es sechs Fraktionen ins Parlament geschafft: die CDU mit 27,0 Prozent sowie Grüne und SPD beide mit 19,8 Prozent – mit einem kleinen Vorsprung der Grünen. Die AfD bekam damals 13,1, die FDP 7,5 und die Linke 6,3 Prozent.
Bei einer Befragung des Instituts Insa im Auftrag der „Bild“ in der ersten Juni-Hälfte 2023 erreichten die Grünen 18 Prozent – hinter der CDU mit 29 und der SPD mit 22 Prozent. Dabei spiegeln Wahlumfragen grundsätzlich nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (eb/dpa)