Brandenburg

Nonnemacher mahnt Reform der Krankenhausfinanzierung an

Die Finanznot vieler Kliniken führt auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher auf das Fallpauschalensystem zurück. Die alleinige Schuld sieht sie aber nicht in den DRG.

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Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher kritisiert die zunehmende Gewinnoptimierung im Krankenhausbereich.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher kritisiert die zunehmende Gewinnoptimierung im Krankenhausbereich.

© Soeren Stache/dpa

Neuruppin. Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hat eine zunehmende Gewinnoptimierung im Krankenhausbereich kritisiert. Die Grünen-Politikerin, die selbst Ärztin ist, besuchte am Dienstag die Ruppiner Kliniken in Neuruppin.

Das 2003 eingeführte Vergütungssystem nach DRG-Fallpauschalen, mit denen stationäre Krankenhausbehandlungen abgerechnet werden, setze die Krankenhäuser immer weiter unter Druck, Fallzahlen in gewinnbringenden Bereichen immer weiter zu steigern.

Coronakrise lehrt: Flexibiltät muss erhalten bleiben

„Wir dürfen aber nicht nur auf DRGs schauen, um das wirtschaftliche Überleben unserer Krankenhäuser zu garantieren, sondern wir müssen sehen, dass sie auch unabhängig davon finanziert werden können“, sagte Nonnemacher.

Gerade in der Corona-Krise erlebe man, wie wichtig es sei, flexibel auf andere Bedarfe einzugehen. „Aber die Strukturen dafür müssen bereitgestellt und nicht infrage gestellt werden.“

Durch die Corona-Krise ist der Wert der Krankenhäuser noch einmal stärker bewusst geworden. Auf Bundesebene müsse über eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung debattiert werden. „Das ist wichtig, um langfristig auskömmliche Budgets zu entwickeln.“

Klinikstandorte sollen erhalten bleiben

Wie Nonnemacher bei ihrem Besuch in Neuruppin betonte, blieben die Krankenhäuser besonders in den ländlichen Regionen ein wichtiger Anker in der Gesundheitsversorgung. Die Corona-Pandemie habe allgemein sichtbar gemacht, wie wichtig jedes einzelne Krankenhausbett in einer Krise sein kann.

„Um eine solche pandemische Lage zu bewältigen, bedarf es eines gut funktionierenden Gesundheitssystems sowohl in ambulanter als auch in stationärer Hinsicht“, sagte Nonnemacher. In Brandenburg wolle man deswegen alle Krankenhausstandorte erhalten. (lass)

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