Zentrale Anlaufstelle für fußläufige Akut-Patienten

Notfallversorgung: Uniklinik Freiburg startet Modellprojekt zur Ersteinschätzung

An der Uniklinik Freiburg wird die sektorenübergreifende Patientensteuerung getestet, in einem 24-7-Modell. Dazu kooperiert die Klinik mit einer Vertragsarztpraxis und der KV-Notfallpraxis.

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Blick auf den Eingang des Notfallzentrums am Universitätsklinikum Freiburg. Seit kurzem gibt es für fußläufige Akut-Patienten mit dem Modellstandort zur Ersteinschätzung eine weitere Anlaufstelle.

Blick auf den Eingang des Notfallzentrums am Universitätsklinikum Freiburg. Seit kurzem gibt es für fußläufige Akut-Patienten mit dem Modellstandort zur Ersteinschätzung eine weitere Anlaufstelle.

© Britt Schilling/Universitätsklinikum Freiburg

Freiburg. Mehr als 52.000 Notfallbehandlungen wurden im vergangenen Jahr am Nofallzentrum des Universitätsklinikums Freiburg gezählt. Dabei habe die Versorgung leicht erkrankter oder verletzter Menschen zugenommen, so die Uniklinik in einer Mitteilung vom Montag. Das blockiere Ressourcen für schwere Fälle. Für eine bessere Patientensteuerung hat die Uniklinik daher nun ein Modellprojekt zusammen mit der Notfallpraxis der KV Baden-Württemberg und einer Vertragsarztpraxis gestartet.

Seit dem 18. Oktober sei ein Modellstandort zur Versorgung von fußläufigen Akut-Patientinnen und -Patienten in der Sir-Hans-A.-Krebs-Straße und damit direkt neben dem Eingang des Universitäts-Notfallzentrums am Start. Dort soll künftig duch speziell geschultes Fachpersonal eine Ersteinschätzung erfolgen, ob eine hausärztliche oder doch eine Versorgung im Notfallzentrum notwendig ist.

Hausarzt sitzt direkt in der Klinik

Um den Patienten lange Wege zu ersparen, übernimmt die hausärztliche Versorgung tagsüber in der Woche eine in den Räumen des Klinikums angesiedelte Vertragsarztpraxis. In den Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen würde hingegen die Notfallpraxis der KV einspringen, heißt es.

„Indem die Ersteinschätzung noch vor der Anmeldung geschieht, werden Fehlanmeldungen und Bürokratie durch Weiterüberweisungen vermieden“, so der Leiter des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin des Uniklinikums Freiburg, Professor Hans-Jörg Busch. Dabei ist Busch wichtig, dass der Modellstandort nur eine Ergänzung zur hausärztlichen Versorgung im Notfall sein könne und solle.

„Der erste Ansprechpartner sollte nach Möglichkeit weiterhin der Hausarzt sein“, stellt er klar. „Wir steuern die Patient*innen-Ströme sektorenübergreifend, haben eine enge Kommunikation zwischen niedergelassenem und Kliniksektor und ermöglichen der Notaufnahme eine Konzentration auf die schweren Fälle“, meint auch Professor Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Uniklinikums. (reh)

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