Coronavirus

Ostfriesische Insel wegen SARS-CoV-2 gesperrt

Touristen auf den ostfriesischen Inseln sollen ihren Urlaub abbrechen oder dürfen ihn erst gar nicht antreten. Die Landesregierung hat die Inseln gesperrt, weil die medizinische Versorgung nicht für eine Vielzahl an Erkrankten ausgerichtet ist.

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Langeoog. Die Niedersächsische Landesregierung hat alle sieben ostfriesischen Inseln wegen der Corona-Krise gesperrt. Seit Montag dürfen keine neuen Touristen mehr auf die Inseln. Urlauber, die schon ihr Quartier bezogen haben, werden gebeten, ihre Ferien abzubrechen und nach Hause zu fahren.

Nur Arbeitspendler und Insulaner sind von der Regelung ausgenommen. „Die Versorgung der Inseln mit Gütern des täglichen Bedarfs wird weiterhin sichergestellt“, so die Landesregierung Niedersachsens.

Gesundheitssystem packt das nicht

Grund für die Abriegelung sei, dass die Gesundheitssysteme der Inseln nicht auf eine größere Zahl von mit dem Coronavirus infizierten Menschen vorbereitet sind, hieß es.

Die Maßnahme diene damit sowohl dem Schutz der Inselbevölkerung als auch dem Schutz der Gäste. „Insbesondere sind die Kapazitäten der Intensivmedizin auf den Inseln nicht auf schwere Erkrankungsverläufe ausgelegt“, so die Landesregierung.

Hausarzt: Touristen sind zu sorglos

Dr. Joachim Koller, Hausarzt auf der Nordseeinsel Langeoog, findet die Sperre sinnvoll. Er hätte sich aber „lieber eine Anordnung als eine Bitte an die Touristen“ gewünscht, die Insel zu verlassen, wie er der „Ärzte Zeitung“ sagt. „Nach meiner Beobachtung sehen es viele Touristen gar nicht ein, abzureisen“, so Koller. „Sie sind meiner Meinung nach viel zu sorglos.“

Auf Langeoog gebe es einen Bewohner, der sich offenbar bei einem Urlaub in Bayern mit dem Corona-Virus angesteckt hat. Koller: „Dem Patienten geht es gut.“ (cben)

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