Umfrage

Pflege ist wichtigste gesundheitspolitische Aufgabe in Schleswig-Holstein

Immer mehr Menschen in Schleswig-Holstein sind mit dem Thema Pflege konfrontiert. Das schlägt sich in einer Umfrage zur Gesundheitspolitik nieder. Die Befragten sehen die nächste Landesregierung in der Pflicht.

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In der Pflege sehen einer Umfrage zufolge viele Menschen in Schleswig-Holstein die wichtigste gesundheitspolitische Aufgabe der nächsten Landesregierung.

In der Pflege sehen einer Umfrage zufolge viele Menschen in Schleswig-Holstein die wichtigste gesundheitspolitische Aufgabe der nächsten Landesregierung.

© Oliver Berg / dpa

Kiel. In der Pflege sehen einer Umfrage zufolge viele Menschen in Schleswig-Holstein die wichtigste gesundheitspolitische Aufgabe der nächsten Landesregierung (Landtagswahl 8.Mai). Für 41 Prozent der Bevölkerung steht die Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen auf dem ersten Platz, wie aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit hervorgeht. Im Vergleich zur medizinischen Versorgung werde die bisherige Pflegepolitik deutlich schlechter bewertet. Als Konsequenz fordert DAK-Landeschef Cord-Eric Lubinski, die künftige Landesregierung müsse sich weiter für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege einsetzen.

Die hausärztliche Versorgung nannten 22 Prozent der Befragten als wichtigstes Thema der Gesundheitspolitik in Schleswig-Holstein. Es folgten die fachärztliche Versorgung (17 Prozent) und die Versorgung in den Krankenhäusern (15 Prozent).

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Bei den Nennungen gab es deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land. In ländlichen Regionen liegt der Anteil der Befragten, die in der Pflege das gesundheitspolitische Top-Thema sehen, bei 40 Prozent, in den Großstädten bei 60 Prozent. Den Bedarf bei Pflegekräften in Heimen und Kliniken bewerteten die Befragten mit 45 und 35 Prozent deutlich größer als bei Ärztinnen und Ärzten in Praxen mit 10 Prozent.

Die Umfrage zeige, dass die Bevölkerung von der neuen Landesregierung schnell Antworten auf die Pflege-Probleme erwarte, teilte Lubinski, mit. Das betreffe besonders die Attraktivität des Pflegeberufs. Ab September sollen nur noch Pflegeeinrichtungen an der Versorgung teilnehmen, die nach Tariflohn bezahlen. „Das reicht aber noch nicht, um dem Mangel an Fachkräften zu begegnen und den Pflegeberuf attraktiver zu machen“, so Lubinski. „Wir brauchen auch Fortschritte in der beruflichen Weiterbildung und der betrieblichen Gesundheitsförderung, damit die Träger von Pflegeeinrichtungen und Kliniken die Gesundheit ihrer Mitarbeiter noch mehr in den Fokus rücken.“

Mehrheit mit Gesundheitsversorgung zufrieden

Die Pflegepolitik in Schleswig-Holstein erhält von den Befragten die Durchschnittsnote 3,2. Die Mehrheit der Menschen ist mit der Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein der Umfrage zufolge insgesamt zufrieden. 62 Prozent bewerten die Situation mit gut oder sehr gut. Im Durchschnitt vergeben die Befragten die Schulnote 2,4.

Mit der Bewältigung der Corona-Pandemie sind die Menschen im Norden laut der Umfrage insgesamt zufrieden. Dabei wird die Leistung von Landesregierung und Kommunen jeweils mit 2,6 und damit besser als die der Bundesregierung mit 3,2 bewertet. (dpa)

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