Mecklenburg-Vorpommern

Spitzenzentrum gegen Krebs im Nordosten

Koalition und Opposition im Landtag einig: Die Einrichtung des onkologischen Spitzenzentrums im Nordosten wäre sinnvoll. Die Finanzierung wirft aber noch Fragen auf.

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Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern ist eines der wenigen Bundesländer ohne Cancer Comprehensive Center (CCC). Koalition und Opposition im Landtag sind sich einig: Die Einrichtung des onkologischen Spitzenzentrums im Nordosten wäre sinnvoll. Zwar gibt es eine onkologische Versorgung nicht nur an den beiden Universitätsstandorten in Rostock und Greifswald. Doch eine interdisziplinäre und standortübergreifende Abstimmung wird erschwert, weil es keine gemeinsame Dachstruktur gibt. Beide Universitätsstandorte drängen deshalb auf eine standortübergreifende Lösung an ihren beiden Städten mit „Leuchtturmcharakter“, die Fachkräfte anzieht, gut erreichbar ist und fächerübergreifende Kooperation erlaubt.

Im Landtag stößt das Vorhaben grundsätzlich auf Zustimmung. „Für die Gesundheitsversorgung und die Forschung im Land ist das ein echter Gewinn“ glaubt etwa SPD-Gesundheitspolitiker Julian Barlen. Auch Oppositionspolitiker Torsten Koplin von den Linken ist überzeugt, dass ein Spitzenzentrum Fortschritte für die Menschen im Land bewirken wird. „Auf diese Weise erfolgt Patientenversorgung auf höchstem Niveau und aktuellem Stand von Forschung und Medizin“, sagte Koplin.

Steigende Erkrankungszahlen bei abnehmender Bevölkerung

Als „abenteuerlich“ empfindet er dagegen das bisherige Finanzierungsmodell. Der Landtag hat für die Aufbauphase, die schon im Januar 2022 abgeschlossen sein soll, zunächst 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Koplin hält eine weitergehende Finanzierungszusage für erforderlich. In ersten Berechnungen gehen die Uni-Standorte von rund zwei Millionen Euro jährlich für neue Leitungs- und Professorenstellen aus.

Für die Einrichtung des CCC sprechen seit Jahren steigende Erkrankungszahlen bei abnehmender Bevölkerung: Innerhalb von zehn Jahren sind die Erkrankungsraten bei Männern um 13 und bei Frauen um elf Prozent gestiegen. Das Krebsregister geht von rund 11.600 Krebsneuerkrankungen im Jahr 2018 sowie von 5400 krebsbedingten Todesfällen aus. (di)

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