Haftbefehl gegen Tatverdächtigten

Baden-Württemberg: Trauer um getötete Psychotherapeutin

Die KV Baden-Württemberg zeigt sich erschüttert über die Gewalttat an einer Kollegin. Gegen den Tatverdächtigen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Offenburg wegen Mordes.

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Stuttgart. Der Tod einer Psychotherapeutin in Offenburg hat in der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) und in der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft im Land für Entsetzen und tiefe Trauer gesorgt. „Es ist furchtbar, was hier geschehen ist. Unser tief empfundenes Beileid und unsere Trauer gehören den Angehörigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Karsten Braun am Mittwoch.

Für seine Vorstandskollegin Dr. Doris Reinhardt ist erschütternd, dass offensichtlich ein ehemaliger Patient der Therapeutin die Tat begangen hat: „Die Ermittlungen werden zeigen, was genau passiert ist und welche Motive hier im Spiel waren. Auch wenn körperliche Gewalt in den Praxen selten ist, von solchen Taten ganz zu schweigen, bereitet uns Sorge, dass die Aggression in den Praxen steigt. Gerade im Arzt-/Therapeutenverhältnis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit unerlässlich.“

Wie die Staatsanwaltschaft Offenburg am 13. Februar mitteilte, kannten sich der in Offenburg verhaftete Tatverdächtige und das Opfer vor der Tat. Laut Staatsanwaltschaft galt der Mann als psychisch auffällig. Sie ermittelt nun wegen Mordes.

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Opfer und Tatverdächtiger kannten sich aus einer psychiatrischen Einrichtung

Gegen den 42 Jahre alten Mann ist inzwischen Haftbefehl erlassen worden, wie der SWR unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet. Der Mann sei in Frankreich schon einmal wegen eines Tötungsdelikts verurteilt worden und saß deswegen bereits viele Jahre in Haft. „Er handelte heimtückisch“, zitiert der SWR die leitende Staatsanwältin, Iris Janke.

Er habe die 37 Jahre alte Frau nach Feierabend im Dunkeln überrascht. Sie habe offenbar nicht mit einem Angriff gerechnet. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liege weder eine Sexualstraftat noch ein Raubdelikt vor. Vielmehr sei die als Therapeutin arbeitende Frau Opfer eines Aggressionsdelikts geworden. Der Tatverdächtige schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Laut SWR betonte der leitende Kriminaldirektor Raoul Hackenjos, dass sich der Tatverdächtige und das Opfer usprünglich in einer psychiatrischen Einrichtung begegnet seien. Dort habe es bereits 2023 verbale Aggressionen des Beschuldigten gegen die Frau gegeben. 2024 habe es einen erneuten Vorfall gegeben, bei dem auch die Polizei miteinbezogen war. Danach habe es keinen Kontakt mehr zwischen der Frau und dem Mann gegeben. (bwa)

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