Hohe Arbeitsbelastung

Verdi macht in Tarifkonflikt mit Uniklinik Frankfurt Druck – Warnstreik möglich

Am Mittwoch treffen sich die Tarifpartner zur zweiten Verhandlungsrunde für die 4000 Beschäftigten der Universitätsklinik.

Veröffentlicht:

Frankfurt/Main. In den Tarifverhandlungen um bessere Arbeitsbedingungen für Tausende Beschäftigte der Uniklinik Frankfurt erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Sollte bei der zweiten Verhandlungsrunde an diesem Mittwoch (24.8.) kein Durchbruch erzielt werden, will Verdi die Beschäftigten zu einem Warnstreik an diesem Donnerstag und Freitag aufrufen. Die Notdienstversorgung in der Klinik soll dabei aufrecht erhalten bleiben, wie Gewerkschaftsvertreter am Montag in Frankfurt sagten. Das Uniklinikum nahm zunächst zu den Forderungen Verdis nicht Stellung.

Verhandelt wird über einen Tarifvertrag und Entlastung für rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Uniklinik. Die Gewerkschaft fordert unter anderem die Einhaltung von selbst gesetzten Personalschlüsseln. Damit ist beispielsweise gemeint, wie viele Patienten eine Pflegekraft auf Station pro Schicht versorgen muss. „Das Universitätsklinikum hat zwei Möglichkeiten: Entweder setzt es ausreichend Personal ein oder es muss Leistungen reduzieren“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze.

Kompromiss in NRW nach wochenlangem Arbeitskampf

Verdi kritisierte eine zu hohe Belastung der Beschäftigten des Krankenhauses. „Am meisten zu schaffen macht uns der Zeitdruck“, sagte Rieke Kolbeck von der Anästhesie des Uniklinikums. Die Uniklinik Frankfurt ist eine von nur zweien in Hessen. Das Uniklinikum Gießen-Marburg wurde privatisiert und gehört zur Rhön-Klinikum AG.

Zuletzt hatte es in Nordrhein-Westfalen einen wochenlangen Arbeitskampf um bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der dortigen sechs Unikliniken gegeben. Weit mehr als 10.000 Operationen mussten wegen knapper Besetzung verschoben werden. Mitte Juli einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft dann auf einen Kompromiss, der unter anderem einen besseren Personalschlüssel insbesondere in patientennahen Berufsgruppen sowie eine schichtgenaue Belastungsmessung durch freie Tage vorsieht. (dpa)

Mehr zum Thema

Abrechnungsbetrug

AOK Hessen: Meiste Betrugsversuche bei Pflege

Verhandlungsdurchbruch

Tarifeinigung bei Wicker-Kliniken in Nordhessen

Schwachstellen im Gesundheitssystem

AOK Hessen verzeichnet mehr Betrug im Gesundheitswesen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter