Bayern

Verwirrung über Zahl der beatmeten COVID-Patienten

Die von Landesregierung und Krankenhausgesellschaft gemeldeten Zahlen zu Patientenz unter Beatmung zweifelt der Bayerische Rundfunk an. Er beruft sich auf andere Statistiken.

Veröffentlicht:

München. In Bayern gibt es offenbar weit weniger beatmete COVID-19-Patienten als von staatlicher Seite angegeben. Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks hat die Landesregierung in der vergangenen Woche mehrfach von fast doppelt so vielen beatmeten Patienten gesprochen, als es sie tatsächlich im Freistaat gab.

So habe Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am vergangenen Dienstag berichtet, dass es 926 COVID-Patienten gebe, wovon 114 Menschen in Intensivbetten mit Beatmung seien. Zwei Tage später hätten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) verkündet, dass „151 Corona-Patienten an der Beatmung hängen“.

Tatsächlich seien jedoch an jenem Dienstag 55 Patienten und am Donnerstag 71 Patienten beatmet worden, berichtet der „BR“ mit Verweis auf die Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

IVENA-Zahlen versus DIVI-Register

Der Sender geht davon aus, dass Huml ihre Zahlen der Internet-Notfallplattform IVENA entnommen habe. Diese erhebe zwar ebenfalls Daten über mit COVID-Patienten belegte Betten, führe aber – anders als das DIVI-Register – nicht aus, ob diese auch tatsächlich beatmet würden.

Selbst die Bayerische Krankenhausgesellschaft melde zu hohe Zahlen. So habe deren Geschäftsführer Siegfried Hasenbein gegenüber der dpa berichtet, 224 COVID-Patienten würden auf einer Intensivstation beatmet. Dem stellt der „BR“ jedoch wiederum eine DIVI-Zahl vom Sonntag gegenüber: 120 beatmete COVID-19-Patienten. (eb)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bayern

Jede zweite Schwangere testet auf Trisomien

Gelebte Teampraxis

Warum Hausarzt Fugmann seine Praxismanagerin steuern lässt

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Dr. Peter Schimmelpfennig 03.11.202009:05 Uhr

Es bestehen Anhaltspunkte, dass dies kein "Versehen" war und das gehört dann näher untersucht, insbesondere auch unter der Fragestellung des Wahrheitsgehalts der anderen Informationen, die von der Landesregierung herausgegeben werden.

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes