Digitalisierung

Videosprechstunde in Hessen immer noch die Ausnahme

In der hessischen Bevölkerung ist eine hohe Bereitschaft an der Videosprechstunde vorhanden, wirklich genutzt wird sie allerdings erst wenig, wie eine AOK-Umfrage zeigt.

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Bad Homburg. Die Videosprechstunde ist für 9 Prozent der hessischen Bevölkerung kein Neuland mehr. Etwa die Hälfte könne sich die digitale Konsultation vorstellen, heißt es in einer Pressemitteilung der AOK Hessen. Aber viele seien noch skeptisch. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung durch Insa Consulere im Auftrag der AOK Hessen.

In diesem Jahr haben laut Umfrage vier Prozent eine Videosprechstunde zum ersten, weitere fünf Prozent zum wiederholten Mal genutzt. Generell vorstellen können es sich 48 Prozent, gleichwohl sie diese Option noch nie genutzt haben. Der am häufigsten genannte Grund dafür ist das mangelnde Angebot durch den eigenen Arzt oder die Ärztin: 40 Prozent geben dies so an. 13 Prozent haben bislang darauf verzichtet, weil sie Angst vor einer Fehldiagnose haben, 10 Prozent bemängeln die fehlenden technischen Voraussetzungen. Insgesamt 1.000 hessische Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren wurden hierzu telefonisch kontaktiert.

Videosprechstunde hat noch erhebliches Potenzial

Vor zwei Jahren stellte die AOK Hessen dieselbe Frage und kam auf ein ähnliches Ergebnis: acht Prozent gaben damals an bereits Erfahrung mit der Videosprechtunde gemacht zu haben. „Hier besteht noch erhebliches Potenzial, um die Versorgung bei knapper werdenden Ressourcen zu sichern,“ konstatiert Ralf Metzger, bei der AOK Hessen verantwortlich für Unternehmenspolitik. „Für Menschen, die von der nächsten fachärztlichen Praxis weiter entfernt wohnen oder aus Altersgründen nicht mehr so mobil sind, wäre eine Videosprechstunde eine gute Alternative.“ Im Kabinettsentwurf zum geplanten Digitalgesetz ist der Ausbau von Videosprechstunden vorgesehen. (eb)

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