200 Tote durch Gift im Hustensaft: Fall abgeschlossen

MADRID (dpa). Die spanische Justiz hat die Ermittlungen zu einem Arzneimittel-Skandal in Panama eingestellt, bei dem mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen waren.

Veröffentlicht:

Die Opfer waren nach der Einnahme von vergiftetem Hustensaft gestorben. Das Medikament hatte verunreinigtes Glyzerin enthalten, das eine spanische Firma in das mittelamerikanische Land geliefert hatte.

Wie die Madrider Zeitung "El País" berichtete, begründete der zuständige Untersuchungsrichter die Einstellung des Verfahrens damit, dass die spanische Firma nicht verpflichtet gewesen sei, das gelieferte Glyzerin zu analysieren. Das Unternehmen habe das Mittel aus China bezogen und nur als Zwischenhändler fungiert.

Zahl der Toten werde noch steigen

Nach Angaben eines Verbandes von Betroffenen starben in Panama seit 2006 insgesamt 250 Menschen an dem Hustensaft. Die Zahl der Toten werde sich noch weiter erhöhen, weil in Panama noch Tausende von Menschen an den Folgen der Einnahme des Safts litten, hieß es.

Die Betroffenen hatten ihr Klagegesuch in Madrid damit begründet, dass die spanische Lieferfirma gewusst habe, dass das aus China bezogene Glyzerin nur für industrielle Zwecke und nicht für den menschlichen Konsum geeignet gewesen sei. Das in Barcelona ansässige Unternehmen bestritt dies.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Internationaler Report

WHO: Lücke bei Pflegekräften nimmt etwas ab

Kommentare
Dr. Joachim Malinowski 07.06.201114:49 Uhr

Tote aus reiner Profitgier...

Erneut ein Fall von Profitgier durch den Einkauf billiger und minderwertiger Chemikalien!

Hatten wir das nicht gerade Anfang des Jahres mit dem Dioxin im Tierfutter??

Irgendwann haben wir uns dann alle selbst ausgelöscht.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verliebt in die Künstliche Intelligenz

Wenn der Chatbot zum Suizid aufruft

Lesetipps
Eine junge Frau liegt auf der Sonnenbank.

© luckybusiness / stock.adobe.com

Interview zur Bräunungssucht

Gebräunte Haut: Wann eine Tanorexie dahinter steckt