Ärzte ohne Grenzen
2000 Patienten in Gaza mit Schusswunden
GAZA. Das Team von "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) in Gaza hat seit Beginn der aktuellen Demonstrationen vor fast sechs Monaten mehr als 2000 Patienten mit Schusswunden behandelt.
Insgesamt seien mehr als 5000 Menschen seit Beginn der "Marsch der Rückkehr" genannten Demonstrationen durch Schüsse verletzt worden. Erst vergangenen Freitag sind laut MSF-Angaben mehrere Palästinenser am Grenzzaun zu Israel durch scharfe Munition getötet worden, mehr als 100 wurden verletzt.
Die ärztliche Hilfsorganisation berichtet von verheerenden Verletzungen, die bei einem großen Teil der Betroffenen zu Behinderungen führen können.
Die erforderliche Therapie für diese jungen Männer, die im Schnitt 25 Jahre alt sind und denen überwiegend in die Beine geschossen wurde, gehe über das hinaus, was derzeit in Gaza leistbar sei.
Patienten mit offenen Frakturen (etwa 45 Prozent der von "Ärzte ohne Grenzen" behandelten Schussverletzungen) seien gefährdet, Knocheninfektionen zu entwickeln, die zu nicht heilenden Wunden und einem erhöhten Amputationsrisiko führen können.
"Mit einem jungen Mann zu sprechen und zu wissen, dass er sein Bein durch eine Kugel verlieren könnte, die seinen Knochen und seine Zukunft zerstört hat, und von ihm gefragt zu werden: Werde ich wieder gehen können? Das ist sehr schwer", berichtet Dr. Mohammed Abu Mughaiseeb, der seit 15 Jahren für MSF in Gaza arbeitet. (eb)