Flüchtlinge in Libyen

Ärzte ohne Grenzen fordert Evakuierung

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TRIPOLIS. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat aufgrund der heftigen Kämpfe in Libyen die Evakuierung von Flüchtlingslagern gefordert. Flüchtlinge müssten aus den Internierungslagern, die nahe der Kampfzone um die Hauptstadt Tripolis liegen, außer Landes gebracht werden, sagte Karline Kleijer von MSF am Freitag.

„Die bloße Verurteilung von Gewalt gegen Flüchtlinge und Migranten ist wertlos, wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht sofort Maßnahmen ergreift.“

Am vergangenen Dienstag war es im Flüchtlingslager Kasr Bin Gaschir, in einem südlich der Hauptstadt gelegenen Vorort, zu einem gewaltsamen Zwischenfall gekommen. Etwa 700 gefangene Migranten waren in dem Lager beschossen und verletzt worden, wie Videos zeigten. Nach unterschiedlichen Angaben von Hilfsorganisationen sollen auch mindestens zwei Menschen getötet worden sein. Etwa 3000 Menschen befinden sich nach Angaben von MSF in Internierungslagern in Tripolis.

Seit Beginn der Kämpfe um die libysche Hauptstadt sind nach UN-Angaben mindestens 296 Menschen getötet und weitere 1441 verletzt worden. Der mit dem Parlament verbündete General Chalifa Haftar hatte seinen Truppen den Einmarsch in Tripolis befohlen.

Das Parlament befindet sich im Osten Libyens und versteht sich als Gegenregierung zur international anerkannten Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch in Tripolis. (dpa)

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