"Atemberaubende Risikobereitschaft" bei Sportlern

BERLIN (dpa/bee). Dopende Leistungssportler nehmen weiterhin das Risiko in Kauf, für eine Steigerung von Leistungen ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen.

Veröffentlicht:

Zu dieser Einschätzung kamen mehrere deutsche Dopingexperten bei einer Sitzung des Sportausschusses des Bundestages. Detlef Thieme, Leiter des Instituts für Dopinganalytik und Sportbiochemie in Kreischa, sprach von einer "atemberaubenden Risikobereitschaft" bei der Nutzung von Doping im Sport. Professor Mario Thevis vom Zentrum für präventive Dopingforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln, sagte, es sei völlig irrelevant, ob Medikamente medizinische Studien überstehen würden oder nicht. "Ein Steroid, das vor 50 Jahren angesichts seiner vielen ungewünschten Nebenwirkungen noch nicht einmal die erste Phase der Erprobung überstanden hat, haben wir im Jahr 2008 in einer Athletenprobe nachgewiesen."

Von einen "Hase-und-Igel-Spiel" im Bereich der Dopingnachweisverfahren sprach Professor Wilhelm Schänzer, Leiter des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Man versuche seit der Gründung der Internationalen Anti-Doping-Agentur (Wada) im Jahr 2004 verstärkt neue Nachweisverfahren zu entwickeln. Die meisten Probleme gebe es beim Eigenblutdoping und beim Nachweis des Dopings mit Insulin.

Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Staaten aufgefordert, mehr Gelder für den weltweiten Anti-Doping-Kampf bereitzustellen. Mit 25 Millionen Euro sei die Wada stark unterfinanziert.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“