"Behinderte Komparsen haben sich über mich schlapp gelacht"

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Schallendes Gelächter, aber auch einiges Stirnrunzeln hat die Komödie "Wo ist Fred?" mit Til Schweiger in der Hauptrolle bei ihrer Deutschlandpremiere in Berlin geerntet. In dem Film von Regisseur Anno Saul ("Kebab Connection") mimt der Bauarbeiter Fred, gespielt von Schweiger, einen stummen Rollstuhlfahrer.

Damit will er eine Frau beeindrucken, die gerade einen Film über Behinderte dreht. Ein schräges Verwirrspiel beginnt, an dessen Ende er das Herz der jungen Regisseurin Denise (Alexandra Maria Lara) erobert.

Für ihre chaotisch-komische Darbietung erhielten Schweiger und Lara sowie Jürgen Vogel, Christoph Maria Herbst und Anja Kling nach der Vorführung viel Beifall. Doch nicht alle Premierengäste zeigten sich begeistert. Einige bezeichneten den Klamauk als geschmacklos.

Vorwürfe, der Film gehe auf Kosten Behinderter, wies Regisseur Saul vehement zurück: "Wir machen uns nicht lustig über Behinderte, sondern darüber, wie die Gesellschaft mit Behinderten umgeht." In den USA hatten Produzenten das Originaldrehbuch als fragwürdig abgelehnt. Saul bezeichnete dies als Problem der US-Gesellschaft und dementierte Gerüchte, daß der Autor Bora Dagtekin die deutsche Version entschärft habe. "Im Gegenteil: Er hat den Humor verschärft."

Der Film mache sich nicht über Behinderungen lustig, betonte Darsteller Herbst. Vielmehr hätten sich die Behinderten am Set über ihn lustig gemacht. "Die behinderten Komparsen haben sich darüber schlapp gelacht, wie blöd ich mich angestellt habe", erklärte Herbst. Vor allem sei es schwierig gewesen, "Herr über den elektronischen Rollstuhl" zu werden, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 16 Kilometern die Stunde mit ihm durchgegangen sei.

Der Film "Wo ist Fred?" kommt am Donnerstag (16. November) in die deutschen Kinos. (dpa)

Weitere Informationen zu der Komödie "Wo ist Fred?" finden Sie im Internet unter www.woistfred-film.de

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