Bewohner von Qumran litten an Wurminfektionen

CHARLOTTE (ddp.vwd). Wissenschaftler haben in 2000 Jahre alten Latrinen in Israel die Überreste menschlicher Darmparasiten entdeckt. Die Bewohner der Siedlung Qumran am Toten Meer, die durch die Funde antiker Schriftrollen im Jahr 1947 bekannt wurde, litten demnach an Wurminfektionen.

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Dies könne die geringe Lebenserwartung der Einwohner des Dorfes erklären, die von den meisten Forschern der jüdischen Gruppierung der Essener zugerechnet werden, vermuten die Wissenschaftler aus den USA, Israel und Frankreich. Über die Ergebnisse des Forscherteams um James Tabor berichtet die University of North Carolina in Charlotte.

Die Forscher untersuchten Bodenproben, die sie rund um das Dorf genommen hatten. Dabei fanden sich nur in einer Region die Überreste von für Menschen typischen Darmparasiten: Das Gebiet liegt etwa 500 Meter nordwestlich der Siedlung geschützt hinter einem Felsen und damit genau dort, wo nach den strengen Richtlinien der Essener die Latrinen einer Siedlung anzulegen waren.

Von der Freilandlatrine von Qumran wurden die gefährlichen Erreger mit dem Staub wahrscheinlich immer wieder zurück in die Siedlung geschleppt. Das könne die extrem niedrige Lebenserwartung der Bewohner von Qumran erklären, so die Forscher: Im Jericho dieser Zeit erreichte etwa jeder zweite Mann das 40. Lebensjahr, es in Qumran waren das nur etwa sechs Prozent, hatte die Analyse alter Gräber ergeben.

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