Der Wald - ein bedrohter Lebensraum
Die UN haben für 2011 das Jahr der Wälder ausgerufen. Täglich gehen dem Planeten 356 Quadratkilometer Wald durch Abholzung verloren.
Veröffentlicht:NEW YORK (dpa). Das Jahr der Wälder ist am Mittwoch offiziell von den Vereinten Nationen in New York eröffnet worden.
Ein Jahr lang soll mit Veranstaltungen auf der ganzen Welt auf die Bedeutung - und die Bedrohung - des Waldes aufmerksam gemacht werden. Zugleich will die Weltorganisation einen Bericht über den Zustand der Wälder vorlegen.
Zu den Repräsentanten aus aller Welt, die zu der Vollversammlung in New York sprechen sollen, gehört auch ein Schüler aus Bayern.
Der 13-jährige Felix Finkbeiner hatte schon mit neun eine Pflanzaktion angeregt, die sich mittlerweile auf fast die Hälfte der 192 UN-Staaten ausgedehnt hat.
Felix will, dass in jedem Land der Erde eine Million Bäume gepflanzt werden. Einige Länder, darunter Deutschland, haben das Ziel schon erreicht. In Deutschland wird das Waldjahr zum Frühjahrsbeginn am 21. März unter dem Motto "Entdecken Sie unser Waldkulturerbe" eröffnet.
Der Naturschutzbund NABU hat auf die besondere Funktion der Wälder hingewiesen. "Wälder gehören zu den wichtigsten und gleichzeitig am stärksten bedrohten Lebensräumen der Erde. Sie zu schützen und zu erhalten ist unsere Pflicht, hier und weltweit", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
"Jeden Tag verliert unser Planet rund 356 Quadratkilometer Wald, vor allem in den Tropen, aber auch in den weitläufigen Gebieten der russischen Taiga. Diese immense Waldvernichtung verursacht rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Das ist mehr als alle Autos und Flugzeuge der Welt zusammen", so Tschimpke. Mit dem Wald gehen auch die an ihn gebundenen Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich verloren.
Der NABU fordert deshalb, die Beschlüsse der Weltklimakonferenz in Cancún zügig umzusetzen und einen globalen Fonds zum Schutz der Wälder aufzulegen.
"Deutschland muss hier eine Führungsrolle übernehmen, schließlich sind wir im europäischen Vergleich einer der größten Importeure für Holz aus Raubbau", so Tschimpke.